Auch am Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe (CVUA-MEL) wird seit Ende 2015 in einer Kooperation mit der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster Mikroplastik mit Schwerpunkt Lebensmittel und Kosmetika untersucht. Das Projekt „Mikroplastik in Lebensmitteln, Futtermitteln und Kosmetika“ veröffentlichte nun eine erste Studie zu Mikroplastik in Mineralwasser und wies Mikroplastik-Partikel in allen untersuchten Proben nach. Die Untersuchungen wurden mit einem Single Particle Explorer der Firma rap.ID aus Berlin durchgeführt. Das Gerät nutzt die sogenannte Raman-Mikrospektroskopie, die bisher als einzige Methode bis zu einem Größenbereich von 5-20 µm angewendet werden kann.
Zur Untersuchung kamen in der Studie 38 Mineralwässer in Einweg- und Mehrweg-PET-Flaschen, in Glasflaschen und in Getränkepackungen, die Mehrzahl aus verschiedenen PET-Flaschen. Dabei wurde in allen Verpackungsarten Mikroplastik im kleinen (50-500 µm) und sehr kleinen (1-50 µm) Größenbereich gefunden, ca. 80 % davon im kleinsten untersuchten Größenbereich von 5-20 µm an.
Besonders belastet waren die Mineralwässer aus Mehrwegflaschen. Die meisten der in den PET-Mehrwegflaschen gefundenen Partikel wurden als PET (84%) und PP (7%) identifiziert – passend zum Material der Flaschen, die selbst aus dem namensgebenden PET bzw. PP (Deckel) bestehen. Die Forscher schließen aus den Ergebnissen, dass “Kunststoffverpackungen ebenfalls Mikroplastikpartikel emittieren können, die direkt vom Verbraucher aufgenommen werden”.
Überraschend war der hohe Mikroplastikgehalt einiger Glasflaschen, mit z.T. großen Schwankungen innerhalb der Bestimmungen einer Sorte. Hierzu regen die Autoren eine Ursachenforschung entlang des Herstellungsprozesses der Glasflaschen an.
Nächstes Ziel der Münsteraner Forscher um Darena Schymanski: Eine Untersuchung, die den Bereich von 1-5 µm einschließt, da dieser Bereich die darmgängigen Partikelgrößen abbildet.
Zur Mitteilung des CVUA-MEL: https://www.cvua-mel.de/index.php/aktuell/138-untersuchung-von-mikroplastik-in-lebensmitteln-und-kosmetika
Foto: Netzwerk Plastik Monitoring in Gewässern (www.plamowa.net)