Das Projekt des Bundesverband Meeresmüll e.V. zur Visualisierung der Dringlichkeit der Munitionsbergung startet mit der ersten von drei Munitionsfahrten. Von Borkum bis zur Lübecker Bucht werden an Bord der ALDEBARAN Munitionsaltlasten der beiden Weltkriege von Wissenschaftler*innen des Toxikologischen Instituts der Universität Kiel und des GEOMAR in Kiel erforscht. Die Ergebnisse und das generierte Videomaterial sollen zur Sensibilisierung von Entscheidungsträgern führen und die Bergung dieser Munition anstoßen.
Warum ist die Erforschung der Munitionsaltlasten dringlich?
Munitionsaltlasten sind eine tickende Zeitbombe im Meer und müssen schnellstens entfernt werden. Die nach dem Krieg in Küstengewässern entsorgten Munitionsreste rosten und vergiften mit hochgefährlichen Chemikalien Meer, Tiere und Menschen. Konkret werden im Rahmen von drei Forschungs- und Demonstrationsfahrten toxikologische Untersuchungen im Gebiet bekannter Munitionsfelder in der Lübecker Bucht, bei Borkum und in der Eckernförder Bucht durchgeführt, um die ökologische Bedrohung der verklappten Munition zu quantifizieren und zu visualisieren.
Welches Ziel verfolgen die Munitionsfahrten?
Mit dem Forschungs- und Medienschiff ALDEBARAN werden die wissenschaftlichen Ergebnisse bei den Demonstrationsfahrten für die Entscheidungsträger visualisiert, um auf die Dringlichkeit der Bergung der Munitionsaltlasten aufmerksam zu machen.
Wie werden die Munitionsfahrten umgesetzt?
Es werden drei Fahrten zwischen Juli und September 2023 durchgeführt:
Innerhalb von drei Tagen werden durch Sonar- und Unterwasserkamerasysteme die Munitionsreste in den Gebieten visualisiert sowie durch Entnahme von Wasser-, Sediment- und biotischen Proben die Auswirkungen erforscht. In den folgenden Tagen werden Journalisten und Entscheidungsträger an die betroffenen Stellen mitgenommen, um sie direkt vor Ort zu sensibilisieren.
Hintergrund und Partner
Der Bundesverband Meeresmüll e.V. setzt sich bereits seit Jahren mit seinen Mitgliedern und seinem Netzwerk für die schnelle Entfernung von Munitionsaltlasten ein. Zusammen mit dem Forschungszentrum Geomar in Kiel und dem Toxikologischen Institut der Universität Kiel werden nun im Sommer 2023 mit modernsten wissenschaftlichen Methoden und Unterwasserrobotern eindrucksvolle Bilder zur Visualisierung des Problems produziert und veröffentlicht, sowie weiter Probennahmen ermöglicht, damit der Forschung schnelle Taten folgen und die Munitionsaltlasten geborgen werden.
Kernpartner
Toxikologisches Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
Forschungs- und Medienschiff ALDEBARAN
Deutsche Meeresstiftung
Erfahrene Wissenschaftler*innen der Partner werden die Munitionsfahrten begleiten.
Vom 21. bis 29. Januar 2023 fand die größte Wassersportmesse der Welt in Düsseldorf statt. Auf 600 Quadratmetern präsentieren rund 30 Akteure ihre Produkte und Institutionen, alles unter dem Motto der UN-Dekade der Ozeanforschung für nachhaltige Entwicklung. Mit einem täglichen Bühnenprogramm war der Bundesverband Meeresmüll e.V. auf der Boot Düsseldorf 2023 durch den Vorsitzenden Frank Schweikert vertreten. Dem Publikum wurden aktuelle und erfolgreich abgeschlossene Projekte präsentiert.
Projekte 2023
Folgende Projekte sind für das Jahr 2023 bereits abgeschlossen und geplant:
Der BVMM auf der Messe „Boot“ Düsseldorf
Vom 21. bis 29. Januar 2023 war der BVMM auf der Messe „Boot“ in Düsseldorf durch Frank Schweikert vertreten. Projekte des Bundesverbandes wurden in Form von Videos, Infomaterial und Bühnenprogramm repräsentiert.
Expedition auf dem Rhein
Vom 08. bis 26 Juni 2023 ist eine Expedition auf dem Rhein geplant. Die Expedition wird analog zu den erfolgreichen Elbe Expeditionen mit Kampagnen- und Bildungseinheiten in den unterschiedlichen Häfen durchgeführt. Die Route verläuft von Straßburg entlang des Rheins bis nach Hamburg.
Munitionsfahrt
Voraussichtlich wird Anfang August 2023 eine „Munitionsfahrt“ in drei Häfen mit Wissenschaft und Multiplikatoren und Medien zur schnelleren Entfernung von Munition aus dem Meer durchgeführt. Das Projekt wird durch die Deutsche Postcode Lotterie gefördert.
Meer Erlebnistage
Vom 11. bis 20. August 2023 finden die Meer Erlebnistage in Timmendorfer Strand bzw. Hafen statt und bieten in Kooperation mit der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein neben zwei Themenzelten zahlreiche Aktionen und Exkursionen an. Jugendliche ab 10 Jahren können an Bord des Forschungs- und Medienschiffes ALDEBARAN Gewässerforschung im sailingLAB hautnah erleben. Beim beachLAB kann die ganze Familie die Ostsee und ihre Bewohner näher kennenlernen. Auf dem Eventgelände werden außerdem ein spannendes Programm, bestehend aus Berichten, Vorträgen und Ozeanfilmen auf Leinwand präsentiert.
Themenzelt 1: Artenvielfalt des Lebensraums Ostsee
Hier erhalten Besucher*innen einen Überblick über das vielfältige Leben in der Ostsee. Darunter sind einige neue Bewohner, aber auch diejenigen, die schon seit tausenden von Jahren dort leben. Besucher*innen erfahren, was es am Strand und im Spülsaum zu entdecken gibt. Im Zelt steht ein Binokular zur Verfügung, unter dem die kleinsten Fundstücke vom Strandspaziergang näher begutachtet werden können.
Themenzelt 2: Meeresverschmutzung
Das Thema der diesjährigen MeerErlebnis Tage „Gesunde und Widerstandsfähige Ozeane“ ist angelehnt an eines der sieben Ziele der UN-Ozeandekade der Ozeanforschung für Nachhaltige Entwicklung, die in 2021 angelaufen ist. Die Verschmutzung unserer Ozeane ist ein großes Problem mit dramatischen Auswirkungen auf das Meer und all seine Bewohner. Es wird geschätzt, dass bis zu 12,7 Millionen Tonnen Plastik jedes Jahr in die Meere gelangen. Das entspricht etwa einer LKW-Ladung Plastik jede Minute! Im Themenbereich „Meeresverschmutzung“ erfahren die Besucher*innen wie Plastik und andere Störfaktoren ins Meer gelangen und welche Folgen dies für das sensible Ökosystem hat. Es wird aufgezeigt, wie Plastik und Kunststoffe im Alltag vermieden werden können und wir so nicht nur den Strand, sondern auch unsere Meere sauber halten können. Mithilfe eines Hydrophons können die Klänge im Meer – im kleinen Becken simuliert – nachvollzogen werden.
Ozeanleinwand und Meeres-StrandKino
Teil vom meeresRAUM ist in diesem Jahr wieder eine LED-Leinwand, auf der die gesamte Eventdauer hinweg spannende Ozeanfilme gezeigt werden. Das Spektrum umfasst faszinierende Unterwasser- und Hochseebilder, Einblicke in Forschungsarbeiten sowie anschauliche Bildungsformate. Ausreichend Sitzgelegenheiten – angepasst an das geltende Hygienekonzept – laden Besucher*innen zum Verweilen ein.
Darüber hinaus wird zu jeder Spielzeit des StrandKinos mit Gastbeiträgen und Projektvorstellungen zu Ozeanthemen an den Abenden des 11./12./18. und 19. August 2023 je ab 18:20 Uhr das Vorprogramm am Freistrand bereichern.
Ein exklusiver Programmpunkt im Rahmen der MeerErlebnis Tage stellt am 12. August 2023 das Meeres-StrandKino dar, zu dem von 18:30 bis 21:00 Uhr fesselnde Filmbeiträge zu erwarten sind.
Internationaler Küstenreinigungstag Eckernförde
Am 15. September 2023 findet erneut der International Coastal Cleanup Day (ICCD) Eckernförde statt.
Flora und Fauna
Der Strand und die Dünen rund um Eckernförde beherbergen eine Reihe von spezialisierten Pflanzenarten (zum Beispiel Crambe maritima, Lathyrus japonicus). Die Graudünen und Strandwälle sind Lebensraum für eine Vielzahl gefährdeter Arten der Trocken- und Magerrasen und des mageren Grünlandes. Gefährdungen der Pflanzenwelt aufgrund des intensiven Tourismus treten vor allem an den Kurstränden Eckernfördes auf.
Strand Eckernförder
Der attraktive Hauptstrand befindet sich nur wenige Meter vom Stadtzentrum entfernt und erstreckt sich über eine Länge von rund zwei Kilometern. Die Stadt Eckernförde hat insgesamt ca. 22.798 Einwohner. Im Jahr geht man Eckernförde jedoch von ca. 2 Millionen Tagesgästen aus, die in der Stadt Urlaub machen. Der Strandbereich ist durch die hohe Anzahl Tagesgäste stark frequentiert, so dass erheblicher Müll hinterlassen wird. Dieser Müll gelangt durch Gezeiten und Wind unmittelbar ins Meer und stellt eine Bedrohung für die umliegenden Küstengebiete und die Meereswelt in der Eckernförder Bucht und darüber hinaus dar.
In der Vergangenheit stellten Baumaterial und außergewöhnlich viele Glasflaschen eine Herausforderung dar. Häufige Funde waren außerdem Lebensmittel- und Süßigkeitsverpackungen, Take-Away Boxen, Einmalgeschirr, Kronkorken und Zigarettenstummel. Aufgrund der Pandemie, wurden im Jahr 2022 besonders viele Medizinische Masken gefunden.
Sammelaktion
Durch die Sammelaktion am Hauptstrand soll insbesondere der Mülleintrag in die Meere und in die Umgebung minimiert werden. Darüber hinaus wird durch die Reinigungsaktion der Strand- und Küstenbereich aufgewertet. Freiwillige Helfer*rinnen sind herzlich eingeladen an der Aktion teilzunehmen.
Projekte 2022
Im Jahr 2022 wurden folgende Projekte erfolgreich durch den BVMM umgesetzt:
Bildungsmaterialien im Baukastenformat
Der Umweltbildungs- Baukasten „Meeresmüll“ bietet Lehrenden die Möglichkeit, das Thema Meeresverschmutzung effizient, alters- und zielgruppengerecht zu erarbeiten. Darüber hinaus soll die Plattform bei den Lernenden das Interesse an den Themen Meeresschutz und Nachhaltigkeit wecken, um ihr Selbstvertrauen und ihre Motivation zu stärken, aktiv zu einer Veränderung beizutragen.
Das Projekt wurde durch die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung mit Überschüssen aus BINGO! Die Umweltlotterie gefördert.
Changemaker Projekt
Aufgabe der Plattform ist es, bereits existierende und erfolgreiche Ansätze zur Lösung der Plastikkrise zu bündeln, verschiedene Maßnahmen übersichtlich und geordnet zu präsentieren und alle Informationen zur Kontaktaufnahme mit gemeinnützigen Organisationen bereitzustellen, die bei der Reduzierung der Plastikflut behilflich sein können. Dies wurde in Form eines Datenbanksystems in die Webseite des Bundesverbands Meeresmüll e.V. realisiert. Über die Plattform werden verschiedene Akteure und Ihre Ansätze dargestellt.
Gefördert wurde das Projekt „Changemaker Projekt“ durch die Bingo Umweltlotterie.
Ocean Heroes
Ziel der Dekade ist es, die besondere Bedeutung der Meere in allen gesellschaftlichen Bereichen zu verankern. Deswegen initiieren die Deutsche Meeresstiftung und der Bundesverband Meeresmüll e.V. mit dem Projekt #OceanHeroes mit namhaften Persönlichkeiten aus dem Bereich Meeresforschung und Meeresschutz Kurzbeiträge, in denen sie sich zu den großartigen Potenzialen der Meere für unsere Zukunft äußern.
Gefördert wird das Projekt „OceanHeroes“ durch die Deutsche Postcode Lotterie.
Elbe-Expedition an Bord der ALDEBARAN – Dresden bis nach Cuxhaven Schad- und Giftstoffe im Gewässer
Aufbauend auf dem Erfolg der letzten Jahre, war die Crew des Medien- und Forschungsschiffs ALDEBARAN unter der Leitung des Bundesverbands Meeresmüll e.V. vom 8. Juni, dem Tag der Meere, bis zum 29. Juni 2022 erneut auf Flussexpedition auf der Elbe unterwegs. Insgesamt 730 Elbe-Flusskilometer, von der tschechischen Grenze bis zur Nordsee, legte die ALDEBARAN zurück. Die Elbe-Expedition ist Forschungs-, Produktions- sowie Bildungs- und Öffentlichkeitskampagne zugleich. Hierbei war die ALDEBARAN als Kommunikations- und Forschungsplattform genutzt worden, um den Zustand der Elbe genauer unter die Lupe zu nehmen.
Die Elbe-Expedition 2022 wurde unterstützt von:
Projekt „Kriegsaltlasten in den Gewässern“- Munitionsfahrt im Küstenbereich der Ostsee
Seit seiner Gründung vor nahezu 10 Jahren befasst sich der Bundesverband Meeresmüll mit den Themenkreisen rund um die „Beseitigung der bedrohlichen Kriegsaltlasten in den Meeren“.
Allein in deutscher Nord- und Ostsee befinden sich Kriegsaltlasten von rd. 1,6 Mio. Tonnen konventioneller Munition und über 5.000 Tonnen chemischer Kampfstoffe, die insbesondere im 2. Weltkrieg durch Militäroperationen oder danach durch Verklappung durch die alliierten Siegermächte auf den Meeresboden versenkt wurden.
Im März 2022 kam ein kleines Team des Umwelt- und Bauausschusses des Landkreistags Rendsburg-Eckernförde, vertreten durch Herrn Niko Träuptmann, auf unseren Vorsitzenden, Frank Schweikert, zu. Herr Träuptmann hatte über Herrn Prof. Dr. Greiner (GEOMAR) und Herrn Prof. Dr. Edmund Maser (Toxikologisches Institut UNI Kiel) von unserem Meereswettbewerb 2021 gehört, den wir jährlich gemeinsam mit der Deutschen Meeresstiftung durchführen, und regte analog solch eine Fahrt im Bereich Kriegsaltlasten mit Schüler und Schülerinnen eines Gymnasiums an (Sedimentproben ziehen und auf Giftstoffe auswerten). Anstoß hierzu hatte Herrn Träuptmann eine Podiumsdiskussion in der Hermann-Ehlers-Akademie zum Thema „Munition im Meer“ am 04.05.2021 gegeben, an der der der stellv. Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages, Herr Dr. Johann Wadephul, teilgenommen hatte.
In der Folge wurde mit Hinweis auf die im Koalitionsvertrag der Bundesregierung definierten Ziele (Sofortprogramm/ dessen Finanzierung) ein „Letter of Intent Engagement gegen Munition im Meer“ mit den Akteuren
Deutsche Meeresstiftung, Hamburg (Co-Koordination)
GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung, Kiel (Wissenschaft)
Hochschule für angewandte Wissenschaften, Hamburg (Wissenschaft)
Institut für Toxikologie und Pharmakologie für Naturwissenschaftler UNI Kiel (Wisscnschaft)
ALDEBARAN Marine Research & Broadcast (Redaktionsbüro), Hamburg (Wissenschaftsinfrastruktur)
Zu diesen Themenkreisen und der Ausfahrt mit der ALDEBARAN fand am 31.08.2022 mit den Beteiligten unter der Leitung von Herrn Träuptmann eine Telefonkonferenz statt, infolge der die noch für 2022 angedachte „Munitionsausfahrt“ mit Schüler und Schülerinnen im Rahmen unseres International Coastal Cleanup Days von Eckernförde aus in Abstimmung mit Herrn Prof. Dr. Greinert (GEOMAR) auf das Jahr 2023 verschoben wurde. Diese Ausfahrt im nächsten Jahr soll in laufende Projekte von GEOMAR und des Toxikologischen Instituts der UNI Kiel integriert werden.
Gefördert wird das Projekt „Kriegsaltlasten in den Gewässern“ durch die Deutsche Postcode Lotterie.
Ausstellung auf der Cap San Diego
Das Projekt ist als Dauerausstellung auf der Cap San Diego im Rahmen der UN-Ozeandekade der Meeresforschung für nachhaltige Entwicklung gedacht. Die Ausstellung ist am 13. Juli 2022 eröffnet worden. Der Hauptteil der Ausstellung besteht aus einer Multimedia-Show mit sechs Video Installationen und sechs Exponaten. Unter Anderem ist das erste automatische Messgerät für Micro Plastik und der erste Multisensor, der neben der biologischen Vielfalt auch Müll im Korallenriff identifizieren kann, ausgestellt. Die Ausstellung ist sternförmig mit anderen Museen vernetzt, die sich ebenfalls mit Themen der Ozeanforschung oder des Ozeanes befassen.
Gefördert wird die Dauerausstellung auf der Cap San Diego durch die Deutsche Postcode Lotterie.
World Cleanup Day (ICC) in Eckernförde 2022
Zum sechsten Mal in Folge fand am 16. und 17. September 2022 der International Coastal Cleanup Day in Eckernförde statt. Von 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr räumten insgesamt rund 400 Schülerinnen und Schüler sowie einige Freiwillige den Strand auf. Dabei wurden insgesamt 119 kg Müll gefunden. Organisiert wurde das Event vom Bundesverband Meeresmüll in enger Zusammenarbeit mit der Eckernförde Touristik und Marketing GmbH und Ocean Conservancy. Parallel zur Aufräumaktion wurden im Rahmen eines Citizen Science Projektes unter dem Dach des Bundesverband Meersmüll e.V. in enger Zusammenarbeit mit der Eckernförde Tourismus und Marketing GmbH Daten über den Abfall gesammelt und an eine zentrale Datenbank weitergeleitet. Mithilfe von Greifern, Handschuhen, Eimern und anderen Gerätschaften wurde am gesamten Eckernförder Strand zwischen dem Ostsee Info Center und der DLRG Hauptwache Müll gesammelt und unter fachlicher Anleitung in verschiedene Kategorien unterteilt. Mit dem Internationalen Coastal Cleanup Day sollte ein wesentlicher Beitrag zum Umweltschutz und zum Meeresbewusstsein geleistet werden. Insbesondere wurde auf die potenziellen Gefahren durch Plastikverschmutzung eingegangen. In diesem Jahr wurde erstmalig auch mit Metalldetektoren nach metallischen Gegenständen gesucht. Wie bereits im vergangenen Jahr wurde auch in den Flachwasserbereichen mit Tauchern Müll gesammelt.
Gerade für Kinder und Jugendliche war das Bildungsmaterialien Baukasten Projekt sehr interessant. Hier wurden Arbeitsbögen für verschiedene Altersgruppen erstellt, die sich rund um das Thema Meeresmüll beschäftigen.
Der World Cleanup Day (ICC) wurde in Kooperation umgesetzt mit:
Anmoderation: 20:00 Uhr durch Elwardt Matthias, Grußwort & Hinweis auf anschließendes Filmgespräch mit Steffen Krones, Kris Louis Jensen, Hannah Pippert, Frank Schweikert
Filmstart: nach Anmoderation
Filmgespräch: Dauer: 30-45 Minuten.
Moderation: Elwardt Matthias
Teilnehmer:innen: Steffen Krones (Regie), Kris Louis Jensen (Protagonist), Hannah Pippert (Oclean), Frank Schweikert (Deutsche Meeresstiftung)
Anschließend Aufenthalt im Foyer, lockere Gesprächsatmosphäre.
400 Schülerinnen und Schüler aus der Region Eckernförde beteiligen sich in diesem Jahr am Internationalen Coastal Cleanup Day und werden den Eckernförder Strand von allen Arten von Müll befreien. Parallel zur Aufräumaktion werden im Rahmen eines Citizen Science Projektes unter dem Dach des Bundesverband Meersmüll e.V. in enger Zusammenarbeit mit der Eckernförde Tourismus und Marketing GmbH Daten über den Abfall gesammelt und an eine zentrale Datenbank weitergeleitet.
Eckernförde, 16. September 2022. Mithilfe von Greifern, Handschuhen, Eimern und anderen Gerätschaften wird am gesamten Eckernförder Strand zwischen dem Ostsee Info Center und der DLRG Hauptwache Müll gesammelt und unter fachlicher Anleitung in verschiedene Kategorien unterteilt. Mit dem Internationalen Coastal Cleanup Day soll ein wesentlicher Beitrag zum Umweltschutz und zum Meeresbewusstsein geleistet werden. Insbesondere wird auf die potenziellen Gefahren durch Plastikverschmutzung eingegangen. In diesem Jahr wird erstmalig auch mit Metalldetektoren nach metallischen Gegenständen gesucht. Wie bereits im vergangenen Jahr wird auch in den Flachwasserbereichen mit Tauchern Müll gesammelt. Der Cleanup Day findet am Freitag von 10:00 bis 13:00 Uhr statt.
Plastik überschwemmt mittlerweile unsere Umwelt – und ist heute eines der sichtbarsten und größten ökologischen Probleme. Es ist eine tödliche Gefahr für viele Lebewesen, die die Partikel als Nahrung aufnehmen. Die Plastikflut birgt auch Risiken für die menschliche Gesundheit – Mikroplastik wurde sogar im Blut von Menschen nachgewiesen. Zudem heizen Produktion und Konsum von Plastik die Klimakrise an.
Teilnehmende und Unterstützer
Alle ansässigen Schulen der Stadt Eckernförde nehmen an dem Projekt Teil mit Klassen verschiedenen Alters. Dazu gehören die freie Waldorfschule, die Sprottenschule, Fritz-Reuter-Schule und die Gudewertschule sowie die Schule am Noor. Mit den Tauchjunkies um Sönke Staack ist auch in diesem Jahr wieder eine Gruppe von Taucher*innen an Bord, die mithilfe professioneller Ausrüstung das Hafenbecken von Müll befreien. Tim Lämmle und seine Detektorengruppe werden zum zweiten Mal metallische Gegenstände vom Strand fischen. Die Initiative „Eckernförde räumt auf!“ um Jens Müller steuert die Verpflegung der freiwilligen Müllsammler*innen. Die international tätige Organisation MBRC the ocean steuert zahlreiche Materialien zur Umwelt, Bildung und Fachleute zur Information bei.
Weitere Unterstützer des Cleanups am Südstrand sind: der Rotary Club Eckernförde, Rotary Dänischer Wohld, Rotaract Club Eckernförde, Round Table Eckernförde, Lions Club Eckernförde, der Club auf der Höhe, Tanja Miranda mit dem SUP Verleih Fördekeks, die vom Wasser aus Müll sammeln, und die Louisenlund Schule.
Erfolge
Nachdem im letzten Jahr 77,6 kg Müll von 240 Schüler*innen gesammelt werden konnten, kommt in diesem Jahr noch der Südstrand als dritter Reinigungsbereich hinzu. In der Vergangenheit wurde überwiegend Verpackungen, Zigarettenkippen, Kronkorken und Glasflaschen sowie – pandemiebedingt – Atemschutzmasken gefunden. Nach der Aufräumaktion wird der Müll sortiert, die Mengen erfasst und final in eine internationale Datenbank eingetragen. Dies ist besonders wichtig, da auf Basis der gesammelten Daten letztlich politische Entscheidungen getroffen werden können. So hatten die Daten des International Coastal Cleanup Days beispielsweise bereits Einfluss auf das Verbot von Plastikeinkaufstüten, von durch Rauchen verursachten Abfällen, die Förderung der Verwendung von wiederverwendbaren Taschen, das Verbot des massenhaften Ablassens von Luftballons und von Schaumstoffbehältern zum Mitnehmen von Lebensmitteln und Getränken.
Clean Swell App
In diesem Jahr kommt weiterhin ein Ausbau der Clean Swell App hinzu, die es Freiwilligen ermöglicht, ihre gefundenen Müllteile digital zu erfassen und ihre Daten direkt an die Online-Datenbank von Ocean Conservancy zu übermitteln. Besonders praktisch ist, dass die App auch ohne mobile Daten in den abgelegensten Orten funktioniert und die Daten stets speichert. Diese Datenbank ist die weltweit größte Sammlung von Daten über Meeresmüll und dient der Aufklärung und Information von Wissenschaftler*innen, Naturschutzgruppen, Regierungen und Branchenführern über Meeresmüll.
Über den Bundesverband Meeresmüll e.V.
Zweck des Verbands ist die Förderung des Umweltschutzes. Insbesondere liegt der Fokus auf dem Schutz der Meere vor anthropogener Verschmutzung.
Mit einem namhaften und schlagkräftigen Netzwerk an Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und Privatpersonen entwickeln wir gemeinsam Strategien, wie Meeresmüll vermieden werden kann.
Der Verband will die deutschen Interessen zur Vermeidung und Beseitigung von Meeresmüll zentral koordinieren und umsetzen, sowie deutscher Ansprechpartner für alle nationalen und internationalen Partner sein, die im Fachgebiet Meeresmüll tätig sind.
Er will das Bewusstsein über die Umweltgefährdung durch Meeresmüll fördern, zur Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie dem Meinungs- und Wissensaustausch über mögliche Beseitigungs- und Vermeidungsstrategien beitragen. Als zivilgesellschaftliche Organisation möchte der Verband Bürger*innen, Verbraucher*innen, Produzent*innen und Politik über den aktuellen Wissensstand informieren und zu einem Umdenken im Umgang mit den Meeren bewegen.
Zielgruppe sind junge Menschen und Erwachsene gleichermaßen, (Umwelt-) Organisationen, Verbände, Vereine und Wissenschafts-Institute sowie Akteure aus Wirtschaft und Politik.
Unser Verband umfasst verschiedene Vereine, Institute und Organisationen sowie Privatpersonen und wächst kontinuierlich!
Der Bundesverband Meeresmüll e.V. hat sich mit anderen großen zivilgesellschaftlichen Akteur*innen zu einem Bündnis zur Lösung der Plastikkrise zusammengeschlossen und 15 Forderungen an die Bundesregierung formuliert.
Deutschland ist bei der Verwendung von Kunststoffen europaweit trauriger Spitzenreiter. Deshalb kommt uns eine ganz besondere Verantwortung zu, global zur Lösung des Problems beizutragen. Es ist höchste Zeit, jetzt gemeinsam und entschlossen zu handeln!
MBRC the ocean reinigt Strände und Küstenabschnitte, unterstützt die lokale Bevölkerung und schafft Bewusstsein für Nachhaltigkeits-, Umwelt- und Recyclingthemen. Über ihr Netzwerk von über 1200 engagierten Mitarbeitern, Botschaftern und Freiwilligen organisiert das Team regelmäßig Cleanups auf der ganzen Welt. Zusammen mit lokalen Gemeinden implementiert MBRC ein Abfallmanagementsystem und einen Recyclingplan, um die Plastikverschmutzung in unseren Ozeanen z stoppen.
Auf den Spuren von Schadstoffen in der Elbe startete das Forschungsschiff ALDEBARAN am 8. Juni in Dresden erneut zu einer außergewöhnlichen Kampagnen-Fahrt auf Europas zwölftgrößtem Fluss. Insgesamt sechs verschiedene Forschungsprojekte werden auf der 22 Tage und über 700 Kilometer langen Reise auf dem nur 13,5 Meter langen Forschungssegler durchgeführt. Dabei werden ungefähr 250 Wasser- und Sedimentproben entlang des gesamten Elbverlaufes gesammelt und anschließend im Labor untersucht.
Die Elbe-Expedition 2022 des Bundesverbands Meeresmüll e.V. untersucht in diesem Jahr Schadstoffe in der Elbe und möchte aufmerksam machen auf die Verschmutzung unserer heimischen Gewässer.
Multimedia-Expedition an Bord des Forschungs- und Medienschiffs ALDEBARAN
Auch viele Jahre nach der Wiedervereinigung ist die Elbe in keinem guten Zustand. Eine Mischung aus hochgiftigen Altlasten aus der Vorwende-Zeit und immer noch riesige Mengen von Düngemitteln aus der konventionellen Landwirtschaft machen den Fluss zu einem der dreckigsten in Europa, was auch für unsere Ozeane problematisch ist. Denn alles was die Elbe in ihrem Verlauf mitführt, landet am Ende in der Nordsee und schadet dort den gerade im Nationalpark Wattenmeer besonders zahlreichen Bewohnern.
Um diese komplexe Zusammenspiel wissenschaftlich zu untersuchen und auch auf die Probleme aufmerksam zu machen, startet am internationalen Tag der Ozeane das Forschungsschiff ALDEBARAN in Dresden mit sechs verschiedenen wissenschaftlichen Projekten im Gepäck um eine aktuelle Zustandsanalyse der Elbe zu erstellen. Unter der Flagge des Bundesverbandes Meeresmüll untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an 55 Stellen knapp 250 Wasser- und Bodenproben. Mit dabei sind das Umweltforschungszentrum Leipzig (UFZ), die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW), die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Bundesverband Meeresmüll e.V.
Innovative Forschung
Die Arbeit der Forschungsgruppen an Bord wird begleitet, so können die Inhalte der Expeditionsfahrt auf besonders eindrückliche und praxisnahe Weise vermittelt werden.
Moderne Produktions- und Kameratechnik:
Durch den Einsatz hochauflösender Spezial-Kameras- und Drohnen werden die spannenden Einblicke in die Expedition multimedial aufbereitet. Moderne Bildregie ermöglicht Aufnahmen aus der Vogelperspektive, sowie Unterwasseraufnahmen. Außerdem gibt es Live-Übertragungen aus dem Bordmikroskop und von Endoskop-Kameras.
Umweltbildung
Gezielte Ansprache von Schulen und Jugendgruppe:
Schulen und Jugendgruppen werden gezielt eingeladen, die Elbe-Tour, wenn möglich vor Ort, zu begleiten. Frei zugänglich und nachhaltig aufbereitet sind alle Tour-Inhalte über das Online-Logbuch auf der Website des Bundesverbands Meeresmüll.
Die Vereinten Nationen haben sich verpflichtende Ziele im Kampf gegen die Plastikverschmutzung gesetzt. Am Mittwoch (02.03.2022) wurde ein entsprechender Resolutionsentwurf im Konsens verabschiedet. Mehr zum Thema finden Sie auf der Webpräsenz der Vereinten Nationen.
Die Vereinten Nationen haben sich verpflichtende Ziele im Kampf gegen die Plastikverschmutzung gesetzt. Am Mittwoch (02.03.2022) wurde ein entsprechender Resolutionsentwurf im Konsens verabschiedet. Laut Reuters stellt dies für große Öl- und Chemieunternehmen ein Problem dar, da Prognosen zufolge sich die weltweite Kunststoffproduktion innerhalb von zwei Jahrzehnten verdoppeln wird.
Forderungen der deutschen Zivilgesellschaft – Demands of the German civil society
Maßnahmen entlang des gesamten Plastik-Lebenszyklus sind notwendig, um die Plastikkrise zu lösen und damit die Flut zu stoppen. Erstmalig in Deutschland haben sich große zivilgesellschaftliche Akteur*innen, darunter auch der Bundesverband Meeresmüll e.V. und die Deutsche Meeresstiftung, zu einem Bündnis zur Lösung der Plastikkrise zusammengeschlossen und 15 Forderungen an die Bundesregierung formuliert. Gemeinsam setzen wir uns für ihre Umsetzung ein!
Actions along the entire plastic life cycle are necessary to solve the plastic crisis and thus stop the flood. For the first time in Germany, major civil society actors, including the German Marine Litter Association (Bundesverband Meeresmüll e.V.) and the German Ocean Foundation (Deutsche Meeresstiftung), have joined forces in an alliance to solve the plastic crisis and formulated 15 demands to the German government. Together, we are committed to their implementation!
Das Projekt “Wege aus der Plastikkrise” der Deutschen Nichtregierungsorganisationen ist ein durch den Bundesverband Meeresmüll e.V. und die Deutsche Meeresstiftung initiiertes, organisiertes und moderiertes zivilgesellschaftliches Projekt, das im Mai 2021 abgeschlossen und nun ohne unsere Verantwortung von einer Teilgruppe weitergeführt wird.
The project “Ways out of the Plastic Crisis” of the German Non-Governmental Organizations is a civil society project initiated, organized and moderated by the German Marine Litter Association and the Deutsche Meeresstiftung, which was completed for the time being in May 2021 and is now continued by a subgroup without our responsibility.
Zum Download der Forderungen – Download the demands:
Der “Wert des Wassers” ist in diesem Jahr am 22. März das Motto des Weltwassertages, zu dem die Vereinten Nationen aufrufen. Es wirft die Frage auf, was bedeutet Wasser für dich und wie sollten wir damit umgehen?
Das Team von Bundesverband Meeresmüll-Mitglied Bye Bye Plastik Sylt nimmt an dem 7-tägigen virtuellen Lauf um die Welt (World Water Run) teil und möchte damit den Dialog über den Wert von sauberem Wasser für alle anregen.
Beim World Water Run zwischen dem 16. und 22. März soll gemeinsam mit allen Teilnehmenden eine Strecke von insgesamt 40075 Kilometer (als praktisch einmal um die Welt) erreicht werden. Deutschlandweit sind alle Interessierten herzlich dazu eingeladen, am virtuellen World Water Run teilzunehmen und bei diesem wichtigen Thema mitzuhelfen. Aufgrund der aktuellen Corona-Bestimmungen dürfen derzeit leider keine aktiven Veranstaltungen stattfinden.
Das Team von Bye Bye Plastik Sylt wird mit einem Fünf-Kilometer-Lauf von Strand Dikjen Deel bis zur Westerländer Strandpromenade symbolisch zu diesem Lauf um die Welt beitragen, um damit zu bekräftigen, dass saubere Ozeane ohne Plastikmüll wichtig für uns alle ist.
Größtes Müllsammelprojekt Brasiliens in Rio de Janeiro
München-Garching/Rio de Janeiro, 05. März 2021 –Die Umweltorganisation One Earth – One Ocean e.V. (oeoo) hat in enger Kooperation mit zwei lokalen Fischergemeinschaften die größte Müllsammelaktion in der Geschichte Brasiliens durchgeführt. Bei einem zweitägigen „Cleanup“ sammelten 220 Freiwillige knapp 19 Tonnen Müll. Nach der Sortierung werden alle recycelbaren Stoffe der Wiederverwertung zugeführt. Zukünftig sollen monatliche Cleanups dafür sorgen, die Müllflut zu reduzieren. Zudem bieten Sie den Fischern eine Einkommensmöglichkeit.
Rio de Janeiro hat als Megacity mit enormen Müllproblemen zu kämpfen.
Die Gewässer vor der Millionenmetropole sind extrem verschmutzt – vor
allem durch Plastikmüll. Während der Traumstrand Copa Cabana direkt an
der Atlantikküste gereinigt wird und die Strömung den Plastikmüll
beseitigt, ist die große Guanabara-Bucht, wo knapp 8,6 Millionen
Menschen leben, eher ein Binnengewässer und dient als Müllhalde der
Metropolregion. Hier sammeln sich seit Jahren enorme Mengen an Unrat,
Schadstoffen sowie ungeklärten Abwässern. Plastikmüll staut sich auf,
und nicht funktionsfähige Kläranlagen führen dazu, dass 18.000 Liter
Abwasser pro Sekunde in die Bucht fließen. Schon zur Fußball-WM 2014 und
den Olympischen Spielen 2016 in Rio wurde versprochen, sich um die
Umweltprobleme zu kümmern, passiert ist seither so gut wie nichts.
Wissenschaftler brasilianischer Forschungsinstitute sehen in der
Verschmutzung inzwischen eine Bedrohung für Mensch und Natur und
schätzen das Ausmaß an Krankheiten, die bei Kontakt mit dem Wasser der
Guanabara–Bucht übertragen werden, als gefährlich hoch ein.
oeoo im Kampf gegen den Müll
Die Münchner Umweltorganisation One Earth – One Ocean e.V. (oeoo)
widmet sich der Beseitigung von Plastikmüll aus den Gewässern weltweit.
Deutschland ist laut Statistischem Bundesamt Europameister im
Plastikmüllexport. Im Frühjahr 2020 wurde oeoo in Brasilien offiziell
als eigenständige NGO anerkannt, was die Arbeit dort sehr erleichtert.
Im Dezember letzten Jahres fand schließlich Brasiliens größte
Cleanup-Aktion aller Zeiten statt. In Kooperation mit zwei lokalen
Fischergemeinschaften der Kolonie Z-10 und diversen anderen
Umweltgruppen vor Ort sammelten an diesem Tag über 220 freiwillige
Helfer knapp 19 Tonnen Müll ein. Dabei handelte es sich nicht nur um
Plastikmüll, sondern um sämtlichen Abfall, der gefunden wurde.
Das eingesammelte Material wurde sortiert, gewogen und, soweit
möglich, umweltgerecht entsorgt. Daran arbeiteten zwei Teams á fünf
Helfer insgesamt 20 Tage. Etwa zehn Tonnen konnten dem Recyclingpartner
Geocycle zugeführt werden, drei Tonnen nicht wiederverwertbarer
Waschmaschinen, Reifen oder TV-Geräte kommen auf eine sichere Deponie.
“Tag für Tag werden 90 Tonnen Abfall in die Gewässer der
Guanabara-Bucht gekippt. Das Bewusstsein der Bevölkerung sowie der dort
tätigen Unternehmen für dieses tägliche Verbrechen an der Umwelt muss
unbedingt geschärft werden”, erklärt Laura Kita Kejuo, Direktorin von
oeoo in Brasilien. „Wir wollen dem öffentlichen und privaten Sektor
sowie der Bevölkerung im Allgemeinen zeigen, wie viel Müll man an nur
einem oder zwei Tagen sammeln kann – dass es mit Kooperationen und
koordinierten Anstrengungen möglich ist, die Bucht gemeinsam zu
säubern.“
Zukünftig möchte oeoo zusammen mit seinen Helfern bei regelmäßigen
Cleanups monatlich etwa fünf Tonnen Abfälle einsammeln und verwerten.
Für die Fischer ist das ein willkommener Nebenerwerb, da der Fischfang
in dem verschmutzten Gewässer kaum noch lohnend ist. Gleichzeitig
beabsichtigt das oeoo-Team, die Projekte zur Umwelterziehung zu
vertiefen und die Partnerschaften mit anderen NGOs und
Forschungsinstituten in der Region zu stärken.
Links:
Weitere Informationen zu oeoo und seinen aktuellen Projekten erhalten Sie unter www.oeoo.world