Die Munitionsfahrten 2023 haben begonnen

Das Projekt des Bundesverband Meeresmüll e.V. zur Visualisierung der Dringlichkeit der Munitionsbergung startet mit der ersten von drei Munitionsfahrten. Von Borkum bis zur Lübecker Bucht werden an Bord der ALDEBARAN Munitionsaltlasten der beiden Weltkriege von Wissenschaftler*innen des Toxikologischen Instituts der Universität Kiel und des GEOMAR in Kiel erforscht. Die Ergebnisse und das generierte Videomaterial sollen zur Sensibilisierung von Entscheidungsträgern führen und die Bergung dieser Munition anstoßen.

Von links nach rechts: Prof. Dr. Edmund Maser (Toxikologisches Institut Kiel), Tom Kürten (Sicherheitstaucher), Dr. Jennifer Strehse (Toxikologisches Institut Kiel), Tobias Bönning (Toxikologisches Institut Kiel), Klaus-Thorsten Tegge (Unterwasserfilmer), Sofie Möhrle (Bundesverband Meeresmüll e.V.), Frank Schweikert (Deutsche Meeresstiftung), Prof. Dr. Jens Greinert (Geomar Kiel), Gabriel Nolte (Geomar Kiel)

Warum ist die Erforschung der Munitionsaltlasten dringlich?

Munitionsaltlasten sind eine tickende Zeitbombe im Meer und müssen schnellstens entfernt werden. Die nach dem Krieg in Küstengewässern entsorgten Munitionsreste rosten und vergiften mit hochgefährlichen Chemikalien Meer, Tiere und Menschen. Konkret werden im Rahmen von drei Forschungs- und Demonstrationsfahrten toxikologische Untersuchungen im Gebiet bekannter Munitionsfelder in der Lübecker Bucht, bei Borkum und in der Eckernförder Bucht durchgeführt, um die ökologische Bedrohung der verklappten Munition zu quantifizieren und zu visualisieren.  

Welches Ziel verfolgen die Munitionsfahrten?

Mit dem Forschungs- und Medienschiff ALDEBARAN werden die wissenschaftlichen Ergebnisse bei den Demonstrationsfahrten für die Entscheidungsträger visualisiert, um auf die Dringlichkeit der Bergung der Munitionsaltlasten aufmerksam zu machen.

Wie werden die Munitionsfahrten umgesetzt?

Es werden drei Fahrten zwischen Juli und September 2023 durchgeführt:

Innerhalb von drei Tagen werden durch Sonar- und Unterwasserkamerasysteme die Munitionsreste in den Gebieten visualisiert sowie durch Entnahme von Wasser-, Sediment- und biotischen Proben die Auswirkungen erforscht. In den folgenden Tagen werden Journalisten und Entscheidungsträger an die betroffenen Stellen mitgenommen, um sie direkt vor Ort zu sensibilisieren.

An Bord der ALDEBARAN können die Aufnahmen des Unterwasser Tauchroboters von den Munitionsaltlasten direkt live sichtbar gemacht werden.

Hintergrund und Partner

Der Bundesverband Meeresmüll e.V. setzt sich bereits seit Jahren mit seinen Mitgliedern und seinem Netzwerk für die schnelle Entfernung von Munitionsaltlasten ein. Zusammen mit dem Forschungszentrum Geomar in Kiel und dem Toxikologischen Institut der Universität Kiel werden nun im Sommer 2023 mit modernsten wissenschaftlichen Methoden und Unterwasserrobotern eindrucksvolle Bilder zur Visualisierung des Problems produziert und veröffentlicht, sowie weiter Probennahmen ermöglicht, damit der Forschung schnelle Taten folgen und die Munitionsaltlasten geborgen werden. 

Kernpartner 

  • Toxikologisches Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel  
  • Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel 
  • Forschungs- und Medienschiff ALDEBARAN 
  • Deutsche Meeresstiftung 

Erfahrene Wissenschaftler*innen der Partner werden die Munitionsfahrten begleiten. 

Termine

 Ort Revier Datum 
1 Lübecker Bucht Ostsee 18. – 20. Juli   
2 Borkum Nordsee 04. – 05. September 
3 Eckernförder Bucht  Ostsee   12.-13. und 15. September 

Film zur ersten Munitionsfahrt

Presse

Lübecker Nachrichten: Munitionsbergung in der Ostsee: Pilotprojekt vor Travemünde?

RheinExpedition 2023: Greffern und Karlsruhe

Nach dem erfolgreichen Tourauftakt in Straßburg ist das Hamburger Medien- und Forschungsschiff ALDEBARAN in Greffern und Karlsruhe eingelaufen. Dort traf die Crew auf den sehr in Sachen Nachhaltigkeit engagierten Motor Yacht Club Greffern sowie Taucher*innen und Wissenschaftler*innen des Badischen Tauchsportverband um über Flora und Fauna des Rheins und die Bedrohung durch invasive Arten zu sprechen. https://www.myc-greffern.de/ https://btsv.de/

Die Rhein-Expedition 2023 hat begonnen.

Auf den Spuren von menschlichen Einflüssen auf Gewässer und der faszinierenden Biodiversität entlang des Rheins startet das Forschungsschiff ALDEBARAN am Tag der Meere in Straßburg zu einer Expedition in Richtung Lübeck. Vom 8. Juni bis zum 2. Juli läuft die ALDEBARAN in 25 Häfen auf 1100 Fluss- und Kanalkilometern ein und präsentiert gemeinsam mit Akteur*innen aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik spannende und aktuelle Themen.

Forschungsschiff ALDEBARAN auf RheinExpedition: Wie steht es um die Gesundheit von Deutschlands längstem Fluss und dessen Bewohnern?

Straßburg, 8. Juni 2023. Eine 1.100 Kilometer lange und spannende Expedition liegt vor dem Hamburger Medien- und Forschungsschiff ALDEBARAN. Am 8. Juni, dem Welttag der Meere, startete die Crew in Straßburg ihre einmonatige Reise entlang von 30 Stationen des Rheins, der Elbe und verschiedener Kanäle bis nach Lübeck. Dabei sollen über 100 Proben gesammelt werden, die Aufschluss über die Artenvielfalt, Schadstoffe und Klimagase in den Flüssen geben. In den Häfen trifft das Team dabei unterwegs auf zahlreiche lokale Initiativen, die sich für den Gewässerschutz vor Ort stark machen.

Viele deutsche Gewässer sind in einem besorgniserregenden Zustand. Die immer noch zulässigen Einleitungen aus der Industrie können bei durch den Klimawandel bedingten Niedrigwasserständen schnell zu Todeszonen für Fische und andere Lebewesen führen. Die Wasserqualität des längsten Flusses Deutschlands, dem Rhein, erreichte in den 70er Jahren ihren Tiefpunkt. Auf der Expeditionsfahrt des Forschungsschiffes ALDEBARAN soll untersucht werden, wie es aktuell um die Schadstofffracht und Biodiversität des Rheins bestellt ist und welchen Einfluss der Mensch darauf nimmt. Denn schließlich beginnt in den Flüssen das Meer und verbindet uns Menschen – auch im Binnenland – enger mit unserem größten Ökosystem, als wir auf den ersten Blick annehmen.

Die Rhein Expedition startete am internationalen Tag der Meere vor dem Europa Parlament mit einem Forderungskatalog zahlreicher Zivilorganisationen, die sich für einen intensiveren Schutz der Binnengewässer und des Ozeans einsetzen. Auf seiner Flussreise untersucht das Forschungsschiff ALDEBARAN, dass eigentlich überwiegend in den Küstengewässern der Nord- und Ostsee zu finden ist, anschließend den Zusammenhang zwischen Verschmutzung und der biologischen Vielfalt. Das passiert im Rahmen einer großen Pilot Studie mit DNA in Zusammenarbeit mit dem Leibnitz Instituts für Biodiversitätsanalyse in Bonn. Gleichzeitig untersucht das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) an Bord erstmalig stark wirkende Klimagase. Mit modernsten Sensoren wollen die Wissenschaftler die Auswirkungen der Gewässer und ihrer Verunreinigungen auf unser Klima studieren.

Zusammen mit mehr als 20 Partnern werden in knapp 30 Häfen, wissenschaftliche und kulturelle Aktivitäten, Konzerte, Empfänge und Vorträge stattfinden, um mit Hilfe des Forschungsschiffes die Brücke zwischen den Häfen und dem Meer zu schlagen. Außerdem stellt die Deutsche Meeresstiftung das Environaut Projekt vor, mit dem künftig Umwelt Manager im Wassersport ausgebildet werden sollen. Das Projekt Rhein Expedition startet am internationalen Tag der Meere vor dem Europa Parlament mit einem Forderungskatalog zahlreicher Zivilorganisationen, die sich um mehr Schutz der Gewässer und mehr Meeresschutz einsetzen. Begleitet wird die Expedition auch vom Orchester des Wandels, das in jeweils örtlicher Besetzung in zahlreichen Häfen, die angelaufen werden, Konzerte zu Wasserthemen spielt.

Die Rhein Expedition ist eine Initiative der Deutschen Meeresstiftung und wird gefördert von der Deutschen Postcode Lotterie. Sie verfolgt unter anderem das Ziel, künftig für verbindliche Zuständigkeiten für die Verunreinigungen in Gewässern zu sorgen. Derzeit sind sehr viele zivilgesellschaftliche Organisationen dabei, unsere Gewässer sauber zu halten, weil der Staat dies noch nicht als Aufgabe im Fokus hat. Zu den Verunreinigungen gehören nicht nur Müll, Plastik und sichtbare Gegenstände, sondern auch Verunreinigungen mit Chemikalien, insbesondere solche, die nur schwer abbaubar sind und teilweise eine hormonähnliche Wirkung entfalten.

Die einzelnen Stationen der Expedition sowie die jeweiligen Tagesprogramme werden regelmäßig im Presseplaner aktualisiert, der zum Download unter folgendem Link zur Verfügung steht: https://www.meeresstiftung.de/projekte/

Bundesverband Meeresmüll e.V. auf der „Boot“ in Düsseldorf 2023.

Vom 21. bis 29. Januar 2023 fand die größte Wassersportmesse der Welt in Düsseldorf statt. Auf 600 Quadratmetern präsentieren rund 30 Akteure ihre Produkte und Institutionen, alles unter dem Motto der UN-Dekade der Ozeanforschung für nachhaltige Entwicklung. Mit einem täglichen Bühnenprogramm war der Bundesverband Meeresmüll e.V. auf der Boot Düsseldorf 2023 durch den Vorsitzenden Frank Schweikert vertreten. Dem Publikum wurden aktuelle und erfolgreich abgeschlossene Projekte präsentiert.

Projekte 2023

Folgende Projekte sind für das Jahr 2023 bereits abgeschlossen und geplant:

Der BVMM auf der Messe „Boot“ Düsseldorf

Vom 21. bis 29. Januar 2023 war der BVMM auf der Messe „Boot“ in Düsseldorf durch Frank Schweikert vertreten. Projekte des Bundesverbandes wurden in Form von Videos, Infomaterial und Bühnenprogramm repräsentiert.

Expedition auf dem Rhein

Vom 08. bis 26 Juni 2023 ist eine Expedition auf dem Rhein geplant. Die Expedition wird analog zu den erfolgreichen Elbe Expeditionen mit Kampagnen- und Bildungseinheiten in den unterschiedlichen Häfen durchgeführt. Die Route verläuft von Straßburg entlang des Rheins bis nach Hamburg.

Munitionsfahrt

Voraussichtlich wird Anfang August 2023 eine „Munitionsfahrt“ in drei Häfen mit Wissenschaft und Multiplikatoren und Medien zur schnelleren Entfernung von Munition aus dem Meer durchgeführt. Das Projekt wird durch die Deutsche Postcode Lotterie gefördert.

Meer Erlebnistage

Vom 11. bis 20. August 2023 finden die Meer Erlebnistage in Timmendorfer Strand bzw. Hafen statt und bieten in Kooperation mit der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein neben zwei Themenzelten zahlreiche Aktionen und Exkursionen an. Jugendliche ab 10 Jahren können an Bord des Forschungs- und Medienschiffes ALDEBARAN Gewässerforschung im sailingLAB hautnah erleben. Beim beachLAB kann die ganze Familie die Ostsee und ihre Bewohner näher kennenlernen. Auf dem Eventgelände werden außerdem ein spannendes Programm, bestehend aus Berichten, Vorträgen und Ozeanfilmen auf Leinwand präsentiert.

Themenzelt 1: Artenvielfalt des Lebensraums Ostsee

Hier erhalten Besucher*innen einen Überblick über das vielfältige Leben in der Ostsee. Darunter sind einige neue Bewohner, aber auch diejenigen, die schon seit tausenden von Jahren dort leben. Besucher*innen erfahren, was es am Strand und im Spülsaum zu entdecken gibt. Im Zelt steht ein Binokular zur Verfügung, unter dem die kleinsten Fundstücke vom Strandspaziergang näher begutachtet werden können.

Themenzelt 2: Meeresverschmutzung

Das Thema der diesjährigen MeerErlebnis Tage „Gesunde und Widerstandsfähige Ozeane“ ist angelehnt an eines der sieben Ziele der UN-Ozeandekade der Ozeanforschung für Nachhaltige Entwicklung, die in 2021 angelaufen ist. Die Verschmutzung unserer Ozeane ist ein großes Problem mit dramatischen Auswirkungen auf das Meer und all seine Bewohner. Es wird geschätzt, dass bis zu 12,7 Millionen Tonnen Plastik jedes Jahr in die Meere gelangen. Das entspricht etwa einer LKW-Ladung Plastik jede Minute! Im Themenbereich „Meeresverschmutzung“ erfahren die Besucher*innen wie Plastik und andere Störfaktoren ins Meer gelangen und welche Folgen dies für das sensible Ökosystem hat. Es wird aufgezeigt, wie Plastik und Kunststoffe im Alltag vermieden werden können und wir so nicht nur den Strand, sondern auch unsere Meere sauber halten können. Mithilfe eines Hydrophons können die Klänge im Meer – im kleinen Becken simuliert – nachvollzogen werden.

Ozeanleinwand und Meeres-StrandKino

Teil vom meeresRAUM ist in diesem Jahr wieder eine LED-Leinwand, auf der die gesamte Eventdauer hinweg spannende Ozeanfilme gezeigt werden. Das Spektrum umfasst faszinierende Unterwasser- und Hochseebilder, Einblicke in Forschungsarbeiten sowie anschauliche Bildungsformate. Ausreichend Sitzgelegenheiten – angepasst an das geltende Hygienekonzept – laden Besucher*innen zum Verweilen ein.

Darüber hinaus wird zu jeder Spielzeit des StrandKinos mit Gastbeiträgen und Projektvorstellungen zu Ozeanthemen an den Abenden des 11./12./18. und 19. August 2023 je ab 18:20 Uhr das Vorprogramm am Freistrand bereichern.

Ein exklusiver Programmpunkt im Rahmen der MeerErlebnis Tage stellt am 12. August 2023 das Meeres-StrandKino dar, zu dem von 18:30 bis 21:00 Uhr fesselnde Filmbeiträge zu erwarten sind.

Internationaler Küstenreinigungstag Eckernförde

Am 15. September 2023 findet erneut der International Coastal Cleanup Day (ICCD) Eckernförde statt.

Flora und Fauna

Der Strand und die Dünen rund um Eckernförde beherbergen eine Reihe von spezialisierten Pflanzenarten (zum Beispiel Crambe maritima, Lathyrus japonicus). Die Graudünen und Strandwälle sind Lebensraum für eine Vielzahl gefährdeter Arten der Trocken- und Magerrasen und des mageren Grünlandes. Gefährdungen der Pflanzenwelt aufgrund des intensiven Tourismus treten vor allem an den Kurstränden Eckernfördes auf.

Strand Eckernförder

Der attraktive Hauptstrand befindet sich nur wenige Meter vom Stadtzentrum entfernt und erstreckt sich über eine Länge von rund zwei Kilometern. Die Stadt Eckernförde hat insgesamt ca. 22.798 Einwohner. Im Jahr geht man Eckernförde jedoch von ca. 2 Millionen Tagesgästen aus, die in der Stadt Urlaub machen. Der Strandbereich ist durch die hohe Anzahl Tagesgäste stark frequentiert, so dass erheblicher Müll hinterlassen wird. Dieser Müll gelangt durch Gezeiten und Wind unmittelbar ins Meer und stellt eine Bedrohung für die umliegenden Küstengebiete und die Meereswelt in der Eckernförder Bucht und darüber hinaus dar.

In der Vergangenheit stellten Baumaterial und außergewöhnlich viele Glasflaschen eine Herausforderung dar. Häufige Funde waren außerdem Lebensmittel- und Süßigkeitsverpackungen, Take-Away Boxen, Einmalgeschirr, Kronkorken und Zigarettenstummel. Aufgrund der Pandemie, wurden im Jahr 2022 besonders viele Medizinische Masken gefunden.

 Sammelaktion

Durch die Sammelaktion am Hauptstrand soll insbesondere der Mülleintrag in die Meere und in die Umgebung minimiert werden. Darüber hinaus wird durch die Reinigungsaktion der Strand- und Küstenbereich aufgewertet. Freiwillige Helfer*rinnen sind herzlich eingeladen an der Aktion teilzunehmen.

Projekte 2022

Im Jahr 2022 wurden folgende Projekte erfolgreich durch den BVMM umgesetzt:

Bildungsmaterialien im Baukastenformat

Der Umweltbildungs- Baukasten „Meeresmüll“ bietet Lehrenden die Möglichkeit, das Thema Meeresverschmutzung effizient, alters- und zielgruppengerecht zu erarbeiten. Darüber hinaus soll die Plattform bei den Lernenden das Interesse an den Themen Meeresschutz und Nachhaltigkeit wecken, um ihr Selbstvertrauen und ihre Motivation zu stärken, aktiv zu einer Veränderung beizutragen.

Das Projekt wurde durch die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung mit Überschüssen aus BINGO! Die Umweltlotterie gefördert.

Changemaker Projekt

Aufgabe der Plattform ist es, bereits existierende und erfolgreiche Ansätze zur Lösung der Plastikkrise zu bündeln, verschiedene Maßnahmen übersichtlich und geordnet zu präsentieren und alle Informationen zur Kontaktaufnahme mit gemeinnützigen Organisationen bereitzustellen, die bei der Reduzierung der Plastikflut behilflich sein können. Dies wurde in Form eines Datenbanksystems in die Webseite des Bundesverbands Meeresmüll e.V. realisiert. Über die Plattform werden verschiedene Akteure und Ihre Ansätze dargestellt.

Gefördert wurde das Projekt „Changemaker Projekt“ durch die Bingo Umweltlotterie.

Ocean Heroes

Ziel der Dekade ist es, die besondere Bedeutung der Meere in allen gesellschaftlichen Bereichen zu verankern. Deswegen initiieren die Deutsche Meeresstiftung und der Bundesverband Meeresmüll e.V. mit dem Projekt #OceanHeroes mit namhaften Persönlichkeiten aus dem Bereich Meeresforschung und Meeresschutz Kurzbeiträge, in denen sie sich zu den großartigen Potenzialen der Meere für unsere Zukunft äußern.

Gefördert wird das Projekt „OceanHeroes“ durch die Deutsche Postcode Lotterie.

Elbe-Expedition an Bord der ALDEBARAN – Dresden bis nach Cuxhaven Schad- und Giftstoffe im Gewässer

Aufbauend auf dem Erfolg der letzten Jahre, war die Crew des Medien- und Forschungsschiffs ALDEBARAN unter der Leitung des Bundesverbands Meeresmüll e.V. vom 8. Juni, dem Tag der Meere, bis zum 29. Juni 2022 erneut auf Flussexpedition auf der Elbe unterwegs. Insgesamt 730 Elbe-Flusskilometer, von der tschechischen Grenze bis zur Nordsee, legte die ALDEBARAN zurück. Die Elbe-Expedition ist Forschungs-, Produktions- sowie Bildungs- und Öffentlichkeitskampagne zugleich. Hierbei war die ALDEBARAN als Kommunikations- und Forschungsplattform genutzt worden, um den Zustand der Elbe genauer unter die Lupe zu nehmen.

Die Elbe-Expedition 2022 wurde unterstützt von:

Projekt „Kriegsaltlasten in den Gewässern“- Munitionsfahrt im Küstenbereich der Ostsee

Seit seiner Gründung vor nahezu 10 Jahren befasst sich der Bundesverband Meeresmüll  mit den Themenkreisen rund um die „Beseitigung der bedrohlichen Kriegsaltlasten in den Meeren“.

Allein in deutscher Nord- und Ostsee befinden sich Kriegsaltlasten von rd. 1,6 Mio. Tonnen konventioneller Munition und über 5.000 Tonnen chemischer Kampfstoffe, die insbesondere im 2. Weltkrieg durch Militäroperationen oder danach durch Verklappung durch die alliierten Siegermächte auf den Meeresboden versenkt wurden.

Im März 2022 kam ein kleines Team des Umwelt- und Bauausschusses des Landkreistags Rendsburg-Eckernförde, vertreten durch Herrn Niko Träuptmann, auf unseren Vorsitzenden, Frank Schweikert, zu. Herr Träuptmann hatte über Herrn Prof. Dr. Greiner (GEOMAR) und Herrn Prof. Dr. Edmund Maser (Toxikologisches Institut UNI Kiel) von unserem Meereswettbewerb 2021 gehört, den wir jährlich gemeinsam mit der Deutschen Meeresstiftung durchführen, und regte analog solch eine Fahrt im Bereich Kriegsaltlasten mit Schüler und Schülerinnen eines Gymnasiums an (Sedimentproben ziehen und auf Giftstoffe auswerten). Anstoß hierzu hatte Herrn Träuptmann eine Podiumsdiskussion in der Hermann-Ehlers-Akademie zum Thema „Munition im Meer“ am 04.05.2021 gegeben, an der der der stellv. Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages, Herr Dr. Johann Wadephul, teilgenommen hatte.

In der Folge wurde mit Hinweis auf die im Koalitionsvertrag der Bundesregierung definierten Ziele (Sofortprogramm/ dessen Finanzierung) ein „Letter of Intent Engagement gegen Munition im Meer“ mit den Akteuren

  1. Deutsche Meeresstiftung, Hamburg (Co-Koordination)
  2. GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung, Kiel (Wissenschaft)
  3. Hochschule für angewandte Wissenschaften, Hamburg (Wissenschaft)
  4. Institut für Toxikologie und Pharmakologie für Naturwissenschaftler UNI Kiel (Wisscnschaft)
  5. ALDEBARAN Marine Research & Broadcast (Redaktionsbüro), Hamburg (Wissenschaftsinfrastruktur)
  6. north.io GmbH (Consulting) und
  7. Bundesverband Meeresmüll e.V., Hamburg (Zivilgesellschaft)

abgeschlossen.

Zu diesen Themenkreisen und der Ausfahrt mit der ALDEBARAN fand am 31.08.2022 mit den Beteiligten unter der Leitung von Herrn Träuptmann eine Telefonkonferenz statt, infolge der die noch für 2022 angedachte „Munitionsausfahrt“ mit Schüler und Schülerinnen im Rahmen unseres International Coastal Cleanup Days von Eckernförde aus in Abstimmung mit Herrn Prof. Dr. Greinert (GEOMAR) auf das Jahr 2023 verschoben wurde. Diese Ausfahrt im nächsten Jahr soll in laufende Projekte von GEOMAR und des Toxikologischen Instituts der UNI Kiel integriert werden.

Gefördert wird das Projekt „Kriegsaltlasten in den Gewässern“ durch die Deutsche Postcode Lotterie.

Ausstellung auf der Cap San Diego

Das Projekt ist als Dauerausstellung auf der Cap San Diego im Rahmen der UN-Ozeandekade der Meeresforschung für nachhaltige Entwicklung gedacht. Die Ausstellung ist am 13. Juli 2022 eröffnet worden. Der Hauptteil der Ausstellung besteht aus einer Multimedia-Show mit sechs Video Installationen und sechs Exponaten. Unter Anderem ist das erste automatische Messgerät für Micro Plastik und der erste Multisensor, der neben der biologischen Vielfalt auch Müll im Korallenriff identifizieren kann, ausgestellt. Die Ausstellung ist sternförmig mit anderen Museen vernetzt, die sich ebenfalls mit Themen der Ozeanforschung oder des Ozeanes befassen.

Gefördert wird die Dauerausstellung auf der Cap San Diego durch die Deutsche Postcode Lotterie.

World Cleanup Day (ICC) in Eckernförde 2022

Zum sechsten Mal in Folge fand am 16. und 17. September 2022 der International Coastal Cleanup Day in Eckernförde statt. Von 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr räumten insgesamt rund 400 Schülerinnen und Schüler sowie einige Freiwillige den Strand auf. Dabei wurden insgesamt 119 kg Müll gefunden. Organisiert wurde das Event vom Bundesverband Meeresmüll in enger Zusammenarbeit mit der Eckernförde Touristik und Marketing GmbH und Ocean Conservancy. Parallel zur Aufräumaktion wurden im Rahmen eines Citizen Science Projektes unter dem Dach des Bundesverband Meersmüll e.V. in enger Zusammenarbeit mit der Eckernförde Tourismus und Marketing GmbH Daten über den Abfall gesammelt und an eine zentrale Datenbank weitergeleitet. Mithilfe von Greifern, Handschuhen, Eimern und anderen Gerätschaften wurde am gesamten Eckernförder Strand zwischen dem Ostsee Info Center und der DLRG Hauptwache Müll gesammelt und unter fachlicher Anleitung in verschiedene Kategorien unterteilt. Mit dem Internationalen Coastal Cleanup Day sollte ein wesentlicher Beitrag zum Umweltschutz und zum Meeresbewusstsein geleistet werden. Insbesondere wurde auf die potenziellen Gefahren durch Plastikverschmutzung eingegangen. In diesem Jahr wurde erstmalig auch mit Metalldetektoren nach metallischen Gegenständen gesucht. Wie bereits im vergangenen Jahr wurde auch in den Flachwasserbereichen mit Tauchern Müll gesammelt.

Gerade für Kinder und Jugendliche war das Bildungsmaterialien Baukasten Projekt sehr interessant. Hier wurden Arbeitsbögen für verschiedene Altersgruppen erstellt, die sich rund um das Thema Meeresmüll beschäftigen.

Der World Cleanup Day (ICC) wurde in Kooperation umgesetzt mit:

Hamburg Premiere The North Drift

Einlass: circa 19:45 

Anmoderation: 20:00 Uhr durch Elwardt Matthias, Grußwort & Hinweis auf anschließendes Filmgespräch mit Steffen Krones, Kris Louis Jensen, Hannah Pippert, Frank Schweikert

Filmstart: nach Anmoderation

Filmgespräch: Dauer: 30-45 Minuten. 

Moderation: Elwardt Matthias

Teilnehmer:innen: Steffen Krones (Regie), Kris Louis Jensen (Protagonist), Hannah Pippert (Oclean), Frank Schweikert (Deutsche Meeresstiftung)

Anschließend Aufenthalt im Foyer, lockere Gesprächsatmosphäre.

Wir freuen uns sehr auf den Abend. 

Kino: Zeise Kinos

Adresse: Friedensallee 7-9, 22765 Hamburg Telefon: 040 30603682

400 Schüler reinigen Strand von Eckernförde im Rahmen des Coastal Clean Up Day

Eckernförde im Rahmen des Coastal Clean Up Day 2022

400 Schülerinnen und Schüler aus der Region Eckernförde beteiligen sich in diesem Jahr am Internationalen Coastal Cleanup Day und werden den Eckernförder Strand von allen Arten von Müll befreien. Parallel zur Aufräumaktion werden im Rahmen eines Citizen Science Projektes unter dem Dach des Bundesverband Meersmüll e.V. in enger Zusammenarbeit mit der Eckernförde Tourismus und Marketing GmbH Daten über den Abfall gesammelt und an eine zentrale Datenbank weitergeleitet.

Eckernförde, 16. September 2022. Mithilfe von Greifern, Handschuhen, Eimern und anderen Gerätschaften wird am gesamten Eckernförder Strand zwischen dem Ostsee Info Center und der DLRG Hauptwache Müll gesammelt und unter fachlicher Anleitung in verschiedene Kategorien unterteilt. Mit dem Internationalen Coastal Cleanup Day soll ein wesentlicher Beitrag zum Umweltschutz und zum Meeresbewusstsein geleistet werden. Insbesondere wird auf die potenziellen Gefahren durch Plastikverschmutzung eingegangen. In diesem Jahr wird erstmalig auch mit Metalldetektoren nach metallischen Gegenständen gesucht. Wie bereits im vergangenen Jahr wird auch in den Flachwasserbereichen mit Tauchern Müll gesammelt. Der Cleanup Day findet am Freitag von 10:00 bis 13:00 Uhr statt.

Plastik überschwemmt mittlerweile unsere Umwelt – und ist heute eines der sichtbarsten und größten ökologischen Probleme. Es ist eine tödliche Gefahr für viele Lebewesen, die die Partikel als Nahrung aufnehmen. Die Plastikflut birgt auch Risiken für die menschliche Gesundheit – Mikroplastik wurde sogar im Blut von Menschen nachgewiesen. Zudem heizen Produktion und Konsum von Plastik die Klimakrise an.

Teilnehmende und Unterstützer

Alle ansässigen Schulen der Stadt Eckernförde nehmen an dem Projekt Teil mit Klassen verschiedenen Alters. Dazu gehören die freie Waldorfschule, die Sprottenschule, Fritz-Reuter-Schule und die Gudewertschule sowie die Schule am Noor. Mit den Tauchjunkies um Sönke Staack ist auch in diesem Jahr wieder eine Gruppe von Taucher*innen an Bord, die mithilfe professioneller Ausrüstung das Hafenbecken von Müll befreien. Tim Lämmle und seine Detektorengruppe werden zum zweiten Mal metallische Gegenstände vom Strand fischen. Die Initiative „Eckernförde räumt auf!“ um Jens Müller steuert die Verpflegung der freiwilligen Müllsammler*innen. Die international tätige Organisation MBRC the ocean steuert zahlreiche Materialien zur Umwelt, Bildung und Fachleute zur Information bei.

Weitere Unterstützer des Cleanups am Südstrand sind: der Rotary Club Eckernförde, Rotary Dänischer Wohld, Rotaract Club Eckernförde, Round Table Eckernförde, Lions Club Eckernförde, der Club auf der Höhe, Tanja Miranda mit dem SUP Verleih Fördekeks, die vom Wasser aus Müll sammeln, und die Louisenlund Schule.

Erfolge

Nachdem im letzten Jahr 77,6 kg Müll von 240 Schüler*innen gesammelt werden konnten, kommt in diesem Jahr noch der Südstrand als dritter Reinigungsbereich hinzu. In der Vergangenheit wurde überwiegend Verpackungen, Zigarettenkippen, Kronkorken und Glasflaschen sowie – pandemiebedingt – Atemschutzmasken gefunden. Nach der Aufräumaktion wird der Müll sortiert, die Mengen erfasst und final in eine internationale Datenbank eingetragen. Dies ist besonders wichtig, da auf Basis der gesammelten Daten letztlich politische Entscheidungen getroffen werden können. So hatten die Daten des International Coastal Cleanup Days beispielsweise bereits Einfluss auf das Verbot von Plastikeinkaufstüten, von durch Rauchen verursachten Abfällen, die Förderung der Verwendung von wiederverwendbaren Taschen, das Verbot des massenhaften Ablassens von Luftballons und von Schaumstoffbehältern zum Mitnehmen von Lebensmitteln und Getränken.

Clean Swell App

In diesem Jahr kommt weiterhin ein Ausbau der Clean Swell App hinzu, die es Freiwilligen ermöglicht, ihre gefundenen Müllteile digital zu erfassen und ihre Daten direkt an die Online-Datenbank von Ocean Conservancy zu übermitteln. Besonders praktisch ist, dass die App auch ohne mobile Daten in den abgelegensten Orten funktioniert und die Daten stets speichert. Diese Datenbank ist die weltweit größte Sammlung von Daten über Meeresmüll und dient der Aufklärung und Information von Wissenschaftler*innen, Naturschutzgruppen, Regierungen und Branchenführern über Meeresmüll.

Über den Bundesverband Meeresmüll e.V.

Zweck des Verbands ist die Förderung des Umweltschutzes. Insbesondere liegt der Fokus auf dem Schutz der Meere vor anthropogener Verschmutzung.

Mit einem namhaften und schlagkräftigen Netzwerk an Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und Privatpersonen entwickeln wir gemeinsam Strategien, wie Meeresmüll vermieden werden kann.

Der Verband will die deutschen Interessen zur Vermeidung und Beseitigung von Meeresmüll zentral koordinieren und umsetzen, sowie deutscher Ansprechpartner für alle nationalen und internationalen Partner sein, die im Fachgebiet Meeresmüll tätig sind.

Er will das Bewusstsein über die Umweltgefährdung durch Meeresmüll fördern, zur Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie dem Meinungs- und Wissensaustausch über mögliche Beseitigungs- und Vermeidungsstrategien beitragen. Als zivilgesellschaftliche Organisation möchte der Verband Bürger*innen, Verbraucher*innen, Produzent*innen und Politik über den aktuellen Wissensstand informieren und zu einem Umdenken im Umgang mit den Meeren bewegen.

Zielgruppe sind junge Menschen und Erwachsene gleichermaßen, (Umwelt-) Organisationen, Verbände, Vereine und Wissenschafts-Institute sowie Akteure aus Wirtschaft und Politik.

Unser Verband umfasst verschiedene Vereine, Institute und Organisationen sowie Privatpersonen und wächst kontinuierlich!

Der Bundesverband Meeresmüll e.V. hat sich mit anderen großen zivilgesellschaftlichen Akteur*innen zu einem Bündnis zur Lösung der Plastikkrise zusammengeschlossen und 15 Forderungen an die Bundesregierung formuliert.

Deutschland ist bei der Verwendung von Kunststoffen europaweit trauriger Spitzenreiter. Deshalb kommt uns eine ganz besondere Verantwortung zu, global zur Lösung des Problems beizutragen. Es ist höchste Zeit, jetzt gemeinsam und entschlossen zu handeln!

Mehr Informationen finden Sie auf: www.bundesverband-meeresmuell.de

MBRC the ocean

MBRC the ocean reinigt Strände und Küstenabschnitte, unterstützt die lokale Bevölkerung und schafft Bewusstsein für Nachhaltigkeits-, Umwelt- und Recyclingthemen. Über ihr Netzwerk von über 1200 engagierten Mitarbeitern, Botschaftern und Freiwilligen organisiert das Team regelmäßig Cleanups auf der ganzen Welt. Zusammen mit lokalen Gemeinden implementiert MBRC ein Abfallmanagementsystem und einen Recyclingplan, um die Plastikverschmutzung in unseren Ozeanen z stoppen.

Pressekontakt

Bundesverband Meeresmüll e.V.
Grimm 12
20457 Hamburg
Ansprechpartner: Frank Schweikert
040-228598050
frank.schweikert@bundesverband-meeresmuell.de