Sensationelle 335 Schülerinnen und Schüler, eine SUP Schule und weite Freiwillige haben am vergangenen Freitag den 13.9.2024 beim beach cleanup in Eckernförde unter dem Dach von ocean conservancy teilgenommen.
Danke auch an die Kieler Nachrichten für die tolle Berichterstattung.
Am Donnerstag, den 1. August 2024 von 15 bis 17 Uhr hatten wir unsere hybride Mitgliederjahreshauptversammlung. Wir hatten tolle Gespräche und einen wichtigen Austausch bei dem schon wieder neue Ideen entstanden sind. Wir haben einen neuen zweiten Vorsitzenden (Thomas Wienemann) und einen neuen Schriftführer (Nicolas Schweigert) gewählt. Hiermit bedanekn wir uns beim bisherigen zweiten Vorstand und bei unserem Schriftführer. Vielen Dank für eure Arbeit! Wir freuen uns schon heute über ein weiteres aktives Jahr.
Tagesordnung der 10. ordentlichen Mitgliederjahreshauptversammlung
Auftakt/Keynote: Vortrag von Herrn Prof. Dr. habil. Christian Laforsch, Universität Bayreuth, Sprecher Sonderforschungsbereich Mikroplastik, „Aktuelles aus der Plastikmeeresmüll-Forschung“
Beginn der ordentlichen Mitgliederjahreshauptversammlung für das Geschäftsjahr 2023:
TOP 01: Eröffnung, Begrüßung, satzungsgemäße Einberufung sowie Feststellung der Beschlussfähigkeit durch den Vorsitzenden
TOP 02: Genehmigung des Protokolls der Mitgliederjahreshauptversammlung für das Geschäftsjahr 2022 vom 30.05.2023
TOP 03: Bericht des Vorsitzenden – Jahrestätigkeitsbericht 2023
TOP 04: Bericht des Rechnungsführers
TOP 05: Bericht der Rechnungsprüfer*innen
TOP 06: Aussprache zu den Berichten und Entlastung des Vorstands
TOP 07: Neuwahl des 2. Vorsitzenden, des Rechnungsführers sowie des Schriftführers
Für die Mitarbeit im Vorstand bewerben sich zudem die Herren Thomas Wienemann, Hamburg (Ocean Material), sowie Nicolas Schweigert, Köln (K.R.A.K.E. e.V.). Beide sind aktiv im Meeresschutz unterwegs. Kurzprofile der Kandidaten fügen wir Ihnen als Anlage bei.
TOP 08: Bestellung von zwei Rechnungsprüfer*innen
TOP 09: Schwerpunkte der weiteren Verbandsarbeit, insbesondere der durchzuführenden eigenen Projekte und Kooperationen mit anderen Akteuren. Die politische Arbeit soll auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene deutlich forciert werden.
Der Runde Tisch Meeresmüll unterstützt seit 2016 die Umsetzung nationaler Maßnahmen gegen Meeresmüll und dient als Informationsplattform aller relevanten Interessengruppen. Es nehmen rund 130 Expertinnen und Experten teil, z. B. aus Fischerei, Schifffahrt, Industrie (Kunststoff, Kosmetik, Reifen), Einzelhandel, Wissenschaft, Bildung, Tourismus, Umweltverbänden, Behörden, Politik und Kunst. Mehr Informationen gibt es hier: Runder Tisch Meeresmüll (muell-im-meer.de)
Wir haben bei der Sitzung im Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz am 8.5.2024 aktiv teilgenommen, die Perspektiven unserer Mitglieder Vertreten und einen unserer diesjährigen Schwerpunkte “Verantwortung für den Müll in den Bundeswasserstraßen” vorgestellt. Insgesamt haben an der Sitzung über 50 verschiedene Stakeholder von Politik, Verbänden, NGOs bis hin zu gemeinnützigen Unternehmen teilgenommen. Der Runde Tisch hat schon viel erreicht und gleichzeitig entwickeln sich viele Themen. Ähnlich wie bei uns ist hier auch das Bewusstsein gewachsen, dass wir Müll als System begreifen müssen und so wurde dieses Jahr auch ein Schwerpunkt auf den Eintrag durch Flüsse gesetzt. Gleichzeitig muss noch viel Stärker die Brücke geschlagen werden, hinein in die Wirtschaft, dort wo konkretere Maßnahmen inkl. Verbote getroffen und umgesetzt werden müssten.
Zentrale Themen, die sich eigentlich überall wiederholt haben, waren die Verantwortung für den Müll, Finanzierung, Daten und Maßnahmen. Genau diese Themen beschäftigen auch unsere Mitglieder.
Es war ein toller, inspirierender Termin bei dem wir wieder ein Stück (leider nur Langsam) in die richtige Richtung gegangen sind um gemeinsam an Strategien zu arbeiten, wie wir Meeresmüll vermeiden und beenden können. Hier unsere Highlights:
Um die Aktivitäten noch vernetzter zu Denken wurde beschlossen, den seebasierten und den landbasierten Arbeitskreis zusammenzulegen.
Das Bundesumweltministerium hat zu den aktuellen Entwicklungen des Globalen Abkommen gegen Meeresmüll. Es einfach immer wieder spannend die Erfahrungen der Teilnehmer zu hören. Wir bleiben gespannt und skeptisch was hier erreicht werden kann. Leider gibt es noch zu viele die aufgrund von Profiten und existierenden Geschäfsmodellen hier jeglichen Fortschritt blockieren.
Ganz besonders interessant waren für uns die Berichte zu OSPAR und HELCOM die von aktuellen Fortschritten der Regionalen Aktionspläne berichtet haben. Die Erwartungshaltung ist hoch, und der tatsächliche Effekt ist nicht überall, vor allen mit an der Vermüllung unserer Meere zu erkennen. Der Quality Status Report 2023 | OSPAR Commission berichtet erneut, dass die Verschmutzung nicht zurückgeht.
Ebenfalls wurden ein Statusupdate zum MSRL-Maßnahmenprogramm und zur Entwicklung der Nationalen Meeresstrategie gegeben.
Der WWF und das Umweltministerium Schleswig-Holstein hat zu Geisternetzen (wwf.de) berichtet.
Die Wissenschaftler:innen der Uni Oldenburg haben über das EU-Interreg Projekt TREASURE: “Reallabore als Instrumentarium zur Reduzierung von Plastikeintrag in die Nordsee” berichtet
Wege aus der Plastikkrise: 15 Forderungen der deutschen Zivilgesellschaft an die Bundesregierung
Berlin, 05.02.2020 –
Erstmalig hat heute ein weitreichendes Bündnis zentraler
zivilgesellschaftlicher Akteur*innen in 15 gemeinsamen Forderungen ein
entschiedenes Vorgehen von der Bundesregierung zur Lösung der Plastikkrise
verlangt. Über strikte Regulierung und Verbote müssten Kunststoffproduktion und
-verbrauch drastisch reduziert werden. Einweg- und Verpackungsprodukte sollten
entlang der gesamten Lieferketten in einem verbindlichen Zeitrahmen durch
Mehrwegsysteme ersetzt und Mikroplastikanwendungen verboten werden.
Grundsätzlich müsse der Einsatz primärer Rohstoffe, ob fossil oder
nachwachsend, rigoros reduziert werden. Dazu gehöre der entschiedene Einstieg
in eine auf Vermeidung ausgerichtete Kreislaufwirtschaft über klare und
verbindliche gesetzliche Vorgaben zu Langlebigkeit, Wiederverwendung,
Reparaturfähigkeit und die Recyclingfähigkeit für alle Produktkategorien. Nur
so ließen sich die ökologischen, gesundheitlichen und Klima-Belastungen durch
die Plastikflut an Land, im Meer und in der Luft in notwendigem Umfang
verringern.
Insbesondere müsse mit
strikten Verboten für Abfallentsorgung auf See und von schädlichem
Fischereizubehör der Kunststoffeintrag in die Meere begrenzt werden. Ebenso
konsequent müssten Schadstoffe, die für Mensch, Klima und Umwelt gefährlich
sein können, als Zusatzstoffe bei der Herstellung von Kunststoff-Grundstoffen
und -Produkten verboten werden.
Das Bündnis fordert eine
gesetzliche Schadenshaftung nach dem Verursacherprinzip, die Hersteller und
Inverkehrbringer für alle Gesundheits-, Umwelt- und Klimaschäden ihrer Produkte
verantwortlich macht. Dabei seien mehr Aufklärung, Transparenz und
Informationsvermittlung über die Gefahren von Kunststoffen und ihren
Inhaltsstoffen für Mensch, Umwelt und Klima erforderlich. Das
Bündnis fordert die Bundesregierung außerdem dazu auf, sich umgehend für ein
internationales, verbindliches Abkommen zur Lösung der Kunststoff-Krise
einzusetzen, das international Klima- und Meeresschutz voranbringe und
Biodiversität schütze.
Martin Kaiser, Geschäftsführer Greenpeace: „Die Auswirkungen der globalen Plastikkrise führen
dazu, dass Osteuropa und Südostasien mittlerweile die Müllkippe für
Plastikabfälle aus Deutschland und der ganzen Welt sind. Eine Lösung der
Plastikkrise kann nur gelingen, wenn alle Länder ihren Müll zuhause behalten.
Die Bundesregierung muss den Plastikmüllexport mit Regulierungen und Kontrollen
stoppen und Anreize schaffen für ein nachhaltiges Produktdesign, das diesen
Namen verdient. Steuerliche Vorteile für Produkte, die repariert und mehrfach
genutzt werden können, sollten integraler Bestandteil eines
Plastikkrisen-Aktionsplans sein. Die Verpackungsindustrie steht daher vor einem
radikalen Wechsel. Die Zukunft der Verpackungsindustrie gehört dem Mehrweg.
Wollen wir die Plastikkrise an der Wurzel packen, müssen Verpackungen
idealerweise wiederverwendbar, zumindest aber vollständig recyclebar sein.
Andere gehören verboten.“
Olaf Bandt, Vorsitzender des Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND): „Die Zeiten des gedankenlosen
Kunststoffeinsatzes haben uns an den Rand einer weltweiten Plastikkrise
geführt. Wir müssen das Ruder herumreißen und unseren Umgang mit Plastik
schnellstens ändern. Die Politik muss eine strenge Rahmensetzung definieren,
damit Industrie, Handel und Verbraucher gemeinsam zu verlässlichen
Abfallvermeidern werden können. Kunststoffe und insbesondere Mikroplastik
dürfen zukünftig an keiner Stelle in die Umwelt eingetragen werden. Hierfür
müssen Stoffströme drastisch reduziert und ein Exportverbot für
Kunststoffabfälle umgesetzt werden. Bereits in wenigen Jahren muss
sichergestellt sein, dass durch Verwitterung oder Zersetzung kein weiteres
Mikroplastik in Gewässer und Ozeane eingetragen wird.“
Frank Schweikert, Vorstand des Bundesverbandes Meeresmüll
e.V.: „Wir leben in einer Zeit des übermäßigen Konsums zulasten all unserer
Lebensgrundlagen. Bereits jetzt finden wir bis in die entlegensten Winkel
unserer Ozeane überall Plastikmüll. Produkte und Verpackungen dürfen nicht auf
Kosten von Mensch, Klima und Umwelt hergestellt werden. Die Politik muss
sicherstellen, dass Hersteller und Inverkehrbringer die 100-prozentige
Verantwortung für ihre Produkte tragen und kompromisslos alle Schäden an Mensch
und Natur kompensieren.”
Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung: „Bis
2017 wurden weltweit schon 9,2 Milliarden Tonnen produziert. Die Hersteller
wollen in den nächsten Jahren ihre Produktion noch um 30 Prozent erhöhen. Diese
Steigerungsraten sind nicht mehr kontrollierbar. Deshalb muss der
Kunststoffverbrauch in allen Bereichen rigoros eingedämmt werden – Produktion,
Konsum und Emission aller synthetischen Kunststoffe müssen durch klare
gesetzliche Vorgaben absolut reduziert werden. Zudem sind die Unterschiede
regional frappierend: In den USA fallen zum Beispiel im Jahr fünf Mal mehr Müll
pro Kopf an als in Indien, in Europa ist Deutschland Spitzenreiter. Deshalb
muss sich gerade die Bundesregierung nachdrücklich für ein weltweites und
verbindliches Abkommen gegen die Kunststoff-Flut einsetzen, das vor allem die
herstellenden Länder und Konzerne als Hauptverursacher in die Pflicht nimmt.“
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe: „Deutschland ist
Europameister beim Verpackungsmüll, die Abfallberge erreichen von Jahr zu Jahr
neue Rekordwerte. Die Flut unnötiger Einweg-Produkte und Verpackungen muss
gestoppt werden, und damit auch der rasant wachsende Verbrauch wertvoller
Ressourcen. Die Mehrwegquote von 70 Prozent für Getränkeverpackungen muss
konsequent durchgesetzt werden – notfalls mit Sanktionsmaßnahmen, wie einer
Abgabe von mindestens 20 Cent auf Einweg. Über Getränkeverpackungen hinaus
müssen verbindliche Mehrwegquoten auch für Verkaufs-, Transport- und
Versandverpackungen festgelegt werden. Ebenso muss eine Besteuerung von Erdöl
sowie Erdgas zur Herstellung von Kunststoffen eingeführt werden. Die bisherige
wirtschaftsnahe Abfallpolitik von Umweltministerin Schulze ist krachend
gescheitert. Sie muss von der Bremserin zur Gestalterin werden und endlich
verbindliche Regeln erlassen, anstatt auf freiwillige Selbstverpflichtungen zu
setzen.“
Annemarie Mohr, Geschäftsführerin von Women Engage for a
Common Future (WECF):
„Der Einsatz von gesundheitlich bedenklichen Chemikalien muss in
Plastikprodukten ebenso wie in allen Alltagsprodukten verboten werden; das gilt
auch für Recyclingprodukte, die in der Kreislaufwirtschaft eine zunehmende
Rolle spielen. Dazu zählen häufig verwendete Weichmacher wie auch perflourierte
Stoffe als Bestandteile, die hormonell wirksam sind, so genannte Endocrine
Disrupting Chemicals (EDCs). Sie können schon in kleinsten Mengen das
Hormonsystem stören und Fehlentwicklungen beeinflussen. Kinder und Schwangere
sind besonders gefährdet, sichere Grenzwerte gibt es nicht. Von der Politik
verlangen wir ein Verbot der Anwendung schädlicher Stoffe – in Deutschland, auf
EU Ebene und international, entlang der gesamten Produktzyklen von
Plastikprodukten. Der Schutz der Gesundheit muss über wirtschaftlichen
Interessen stehen. Das gebietet das Vorsorgeprinzip.”
Alexandra Caterbow, Kodirektorin von Health
and Environment Justice Support (HEJSupport):„Plastik enthält sehr viele Gifte,
die unsere Gesundheit und Umwelt schädigen können. Eine neue Studie zeigt, dass
in verschiedenen Plastikprodukten insgesamt mehr als 1400 Chemikalien gefunden
wurden, und drei von vier getesteten Alltagsprodukten deswegen bedenklich für
die Gesundheit waren. Der Einsatz von Schadstoffen in Plastik muss konsequent
verboten werden. Von Produzenten und Handel erwarten wir ein hohes Maß an
Produktverantwortung, inklusive einer vollständigen Deklaration der
Inhaltsstoffe, nachhaltiges Produktdesign – im Sinne eines voll umgesetzten
Vorsorgeprinzips.”
Mitgliedsorganisationen und Unterzeichner der 15
Forderungen sind: Bundesverband Meeresmüll e.V. – Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
e.V. (BUND) – Deutsche Meeresstiftung – Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) – Food
and & Water Europe – Greenpeace e.V. – Heinrich-Böll-Stiftung -– Health and
Environment Justice Support e.V. (HEJSupport) – Stiftung Grünes Bauhaus –
Surfrider Foundation Germany e.V. – Women Engage for a Common Future e.V.
(WECF).
Das Bündnis wurde
moderiert vom Bundesverband Meeresmüll e.V. und der Heinrich-Böll-Stiftung.
Die Website mit den Forderungen und weiteren Informationen finden Sie hier: www.exit-plastik.de
“love your ocean” heißt es auch 2018 wieder auf der größten Wassersportmesse “boot” in Düsseldorf (20.-28-01.). Auf einem knapp 400m² großen interaktiven Gemeinschaftsstand (Halle 4) sind ca. 50 Meeresschutz-Akteure vertreten. Wie bereits 2017 können die Besucher im Research Cockpit Themen rund um Meeresmüll und Meeresschutz selbst greifen und erleben, unter anderem mit One Earth – One Ocean.
Auf dem Stand werden außerdem zahlreiche Workshops angeboten, um z.B. Armbänder aus Geisternetzen zu basteln. Neben dem Bundesverband Meeresmüll selbst gehören auch unsere Mitglieder Sea Shepherd Deutschland und Surfrider Foundation Norddeutschland zu den Workshopgebern.
Am Montag, den 22.01.2018 findet auf der “Blue Motion Night” der boot Düsseldorf zudem die erstmalige Verleihung des Ocean Tribute Award statt. In drei Kategorien wird der Preis verliehen – und in der Kategorie “Gesellschaft” gehört One Earth – One Ocean mit seinem Konzept der Maritimen Müllabfuhr zu den drei Nominierten.
Zur Nachhaltigkeitsinitiative “love your ocean” gehört auch das OCEAN Forum am 23. Januar ab 17:30 Uhr. Neben einem Statement von u.a. Pacific Garbage Screening und dem Verband Deutscher Sporttaucher wartet dort auch die eine besondere Algenbier-Spezialität des EBM Fraunhofer auf ihre Weltpremiere.
Plastiktüte, Mikrokunststoffe in Kosmetika, Geisternetze – neben den in der öffentlichen Debate gut sichtbaren “üblichen Verdächtigen” finden andere Meeresmüll-Quellen in der Regel weit weniger Beachtung. Dies trifft beispielsweise auf Luftballons zu.
Dabei werden weltweit täglich zigtausende Luftballons bei feierlichen Anlässen in die Lüfte entlassen – ohne sich über den weiteren Verbleib der Ballons und die ökologischen Folgen im Klaren zu sein. “Selbst manche Tier- und Naturschutzorganisationen führen im Rahmen von Vereinsfeiern oder Kampagnen gerne Luftballonaktionen durch,” schreibt Sea Shepherd.
Die Surfrider Foundation nimmt das Thema in einem aktuellen blog-Beitrag mit Blick auf die amerikanische Ostküste unter die Lupe und stellt dabei vor allem die US-amerikanische Initiative “Balloons blow” vor. Letztere sammelt Luftballon-Müll, nennt das Aufsteigenlassen von Luftballons “Massenmüllveranstaltungen” und setzt sich schon seit längerem für dessen Verbot ein. Sie warnt, dass auf dem Meer wie an Land zahlreiche wilde wie auch Haustiere die Überreste von Luftballons mit Nahrung verwechseln oder sich in Fäden selbst strangulieren. In Virginia wird aktuell sogar eine regionale Studie speziell über den “Balloon Litter” durchgeführt.
Der Verzicht auf das Steigenlassen von Luftballons – ob einzeln oder in Massen – dürfte unsere Lebensqualität nicht beeinflussen. Denken wir also an Meere und Fauna, wenn wir die nächste Festlichkeit planen oder in der Stadt einen Ballon angeboten bekommen.
Die Weltmeere stehen unter zunehmendem Druck und verändern sich rapide: Sie sind überfischt, verschmutzt und vermüllt, sie heizen sich auf und versauern, die Artenvielfalt nimmt ab – und zugleich verstärken sich die Auswirkungen dieser Prozesse gegenseitig. Das zeigt der heute vorgestellte „Meeresatlas 2017“, der Daten und Fakten über unseren Umgang mit dem Ozean präsentiert. Die Herausgeber – Heinrich-Böll-Stiftung, der Kieler Forschungsverbund Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“ und die Monatszeitung für internationale Politik, Le Monde Diplomatique – haben in 18 Beiträgen die wichtigsten Dimensionen zur Wechselwirkung zwischen den Menschen, dem Ozean und seiner Küsten zusammengetragen. Gemeinsam fordern sie ein Umdenken und ein umfassendes internationales Kontroll- und Schutzsystem für die Ozeane.
Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, sagte anlässlich der Vorstellung des Meeresatlas: „Die Meere stehen unter einem beispiellosen Druck menschlicher Eingriffe – doch es gibt kein umfassendes internationales Regime, das die gleichzeitigen Bedrohungen wie Verschmutzung, Vermüllung durch Plastikabfälle oder Überfischung verbindlich adressiert. Die Ozeane gehören zu den am wenigsten global geschützten Ökosystemen und verantwortungsvoll verwalteten Gebieten der Erde. Das ist angesichts der Bedeutung der Meere für das Klima, unsere Ernährung und die Artenvielfalt verantwortungslos.”
Die allerdringlichsten Schritte aus ihrer Sicht: “Ein globales Moratorium für Rohstoffgewinnung und Tiefseebergbau, bis potentielle Folgen und notwendige Grenzen geklärt sind. Außerdem ist eine internationale Plastikkonvention unerlässlich, die umfassend auf Vermeidung an Land setzt und den Eintrag von Plastikmüll ins Meer verhindert.”
Wir benutzen den Ozean als Müllkippe. Besonders die Küstengebiete sind davon betroffen. Die Quellen des Mülls sind vielfältig, die Auswirkungen auf die betroffenen Ökosysteme immens.
So beschreibt der Meeresatlas 2017 das Kapitel “Müll und Gift im Meer”. Dem Mikroplastik ist ein eigenes Kapitel gewidmet.
Insgesamt bietet der Meeresatlas auf 50 Seiten und in rund 80 Grafiken Daten, Fakten und Zusammenhänge über unseren Umgang mit dem Ozean. Der Meeresatlas wird kostenlos ausgegeben und auf Anfrage Bildungseinrichtungen als Unterrichtsmaterial klassensatzweise zur Verfügung gestellt.
Neben der deutschen Fassung ist die Ausgabe auch in englischer Sprache erhältlich.
-> Zum Online-Meeresatlas mit Möglichkeit zur Bestellung und pdf-Download
Grafik: Ausschnitt der Titelseite des Meeresatlas 2017
Der Bundesverband Meeresmüll wird sich beim diesjährigen Coastal Cleanup am 19.9.2015 erneut aktiv beteiligen.
In Kiel ist der Treffpunkt von 10-13 Uhr am Bülker Leuchtturm (Kieler Außenförde) unter Leitung von Hans Reimer Witt (hrwitt@kabelmail.de). Seien auch Sie dabei und kommen Sie an den Strand.
Mehr Informationen unter
http://www.forschungs-werkstatt.de/allgemein/helfen-sie-mit-coastal-cleanup-am-19-9-2015-an-der-kieler-foerde/
In Hamburg findet der Strandmüllsammeltag in Övelgönne statt und wird vom Meereschutzverein DEEPWAVE e.V. durchgeführt. Das große Sammeln startet am Samstag, 19. September 2015, um 15 Uhr am Övelgönner Museumshafen (Bus 112 von Altona oder Fähren von Landungsbrücken sowie von Finkenwerder). Von hier beginnend, arbeiten wir uns hoch zur „Strandperle“ und evtl. weiter bis Teufelsbrück. Denken Sie bitte an feste Kleidung.
Bereits zum zweiten Mal hat sich der Bundesverband Meeresmüll auf dem Tag der offenen Tür der Bundesregierung auf dem Gelände des Bundesverkehrsministeriums in einem Zelt präsentiert. Das Bundesverkehrsministerium ist für die Koordinierung der nationalen und internationalen Meerespolitik zuständig und daher ein ausgezeichneter Ort, um die Ideen des Bundesverbandes einem politisch interessierten Publikum näher zu bringen.
Nachdem im vergangenen Jahr die Plastik Müll Kunst Installationen von Angelika Heckhausen große Beachtung und Begeisterung fand, waren wir auch in diesem Jahr mit weiteren Informationen unserer Mitglieder dort vertreten, haben viele tolle Gespräche mit Interessierten führen können und uns erfolgreich präsentiert.