Die Munitionsfahrten 2023 haben begonnen

Das Projekt des Bundesverband Meeresmüll e.V. zur Visualisierung der Dringlichkeit der Munitionsbergung startet mit der ersten von drei Munitionsfahrten. Von Borkum bis zur Lübecker Bucht werden an Bord der ALDEBARAN Munitionsaltlasten der beiden Weltkriege von Wissenschaftler*innen des Toxikologischen Instituts der Universität Kiel und des GEOMAR in Kiel erforscht. Die Ergebnisse und das generierte Videomaterial sollen zur Sensibilisierung von Entscheidungsträgern führen und die Bergung dieser Munition anstoßen.

Von links nach rechts: Prof. Dr. Edmund Maser (Toxikologisches Institut Kiel), Tom Kürten (Sicherheitstaucher), Dr. Jennifer Strehse (Toxikologisches Institut Kiel), Tobias Bönning (Toxikologisches Institut Kiel), Klaus-Thorsten Tegge (Unterwasserfilmer), Sofie Möhrle (Bundesverband Meeresmüll e.V.), Frank Schweikert (Deutsche Meeresstiftung), Prof. Dr. Jens Greinert (Geomar Kiel), Gabriel Nolte (Geomar Kiel)

Warum ist die Erforschung der Munitionsaltlasten dringlich?

Munitionsaltlasten sind eine tickende Zeitbombe im Meer und müssen schnellstens entfernt werden. Die nach dem Krieg in Küstengewässern entsorgten Munitionsreste rosten und vergiften mit hochgefährlichen Chemikalien Meer, Tiere und Menschen. Konkret werden im Rahmen von drei Forschungs- und Demonstrationsfahrten toxikologische Untersuchungen im Gebiet bekannter Munitionsfelder in der Lübecker Bucht, bei Borkum und in der Eckernförder Bucht durchgeführt, um die ökologische Bedrohung der verklappten Munition zu quantifizieren und zu visualisieren.  

Welches Ziel verfolgen die Munitionsfahrten?

Mit dem Forschungs- und Medienschiff ALDEBARAN werden die wissenschaftlichen Ergebnisse bei den Demonstrationsfahrten für die Entscheidungsträger visualisiert, um auf die Dringlichkeit der Bergung der Munitionsaltlasten aufmerksam zu machen.

Wie werden die Munitionsfahrten umgesetzt?

Es werden drei Fahrten zwischen Juli und September 2023 durchgeführt:

Innerhalb von drei Tagen werden durch Sonar- und Unterwasserkamerasysteme die Munitionsreste in den Gebieten visualisiert sowie durch Entnahme von Wasser-, Sediment- und biotischen Proben die Auswirkungen erforscht. In den folgenden Tagen werden Journalisten und Entscheidungsträger an die betroffenen Stellen mitgenommen, um sie direkt vor Ort zu sensibilisieren.

An Bord der ALDEBARAN können die Aufnahmen des Unterwasser Tauchroboters von den Munitionsaltlasten direkt live sichtbar gemacht werden.

Hintergrund und Partner

Der Bundesverband Meeresmüll e.V. setzt sich bereits seit Jahren mit seinen Mitgliedern und seinem Netzwerk für die schnelle Entfernung von Munitionsaltlasten ein. Zusammen mit dem Forschungszentrum Geomar in Kiel und dem Toxikologischen Institut der Universität Kiel werden nun im Sommer 2023 mit modernsten wissenschaftlichen Methoden und Unterwasserrobotern eindrucksvolle Bilder zur Visualisierung des Problems produziert und veröffentlicht, sowie weiter Probennahmen ermöglicht, damit der Forschung schnelle Taten folgen und die Munitionsaltlasten geborgen werden. 

Kernpartner 

  • Toxikologisches Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel  
  • Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel 
  • Forschungs- und Medienschiff ALDEBARAN 
  • Deutsche Meeresstiftung 

Erfahrene Wissenschaftler*innen der Partner werden die Munitionsfahrten begleiten. 

Termine

 Ort Revier Datum 
1 Lübecker Bucht Ostsee 18. – 20. Juli   
2 Borkum Nordsee 04. – 05. September 
3 Eckernförder Bucht  Ostsee   12.-13. und 15. September 

Film zur ersten Munitionsfahrt

Presse

Lübecker Nachrichten: Munitionsbergung in der Ostsee: Pilotprojekt vor Travemünde?

RheinExpedition 2023: Greffern und Karlsruhe

Nach dem erfolgreichen Tourauftakt in Straßburg ist das Hamburger Medien- und Forschungsschiff ALDEBARAN in Greffern und Karlsruhe eingelaufen. Dort traf die Crew auf den sehr in Sachen Nachhaltigkeit engagierten Motor Yacht Club Greffern sowie Taucher*innen und Wissenschaftler*innen des Badischen Tauchsportverband um über Flora und Fauna des Rheins und die Bedrohung durch invasive Arten zu sprechen. https://www.myc-greffern.de/ https://btsv.de/

Die Rhein-Expedition 2023 hat begonnen.

Auf den Spuren von menschlichen Einflüssen auf Gewässer und der faszinierenden Biodiversität entlang des Rheins startet das Forschungsschiff ALDEBARAN am Tag der Meere in Straßburg zu einer Expedition in Richtung Lübeck. Vom 8. Juni bis zum 2. Juli läuft die ALDEBARAN in 25 Häfen auf 1100 Fluss- und Kanalkilometern ein und präsentiert gemeinsam mit Akteur*innen aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik spannende und aktuelle Themen.

Forschungsschiff ALDEBARAN auf RheinExpedition: Wie steht es um die Gesundheit von Deutschlands längstem Fluss und dessen Bewohnern?

Straßburg, 8. Juni 2023. Eine 1.100 Kilometer lange und spannende Expedition liegt vor dem Hamburger Medien- und Forschungsschiff ALDEBARAN. Am 8. Juni, dem Welttag der Meere, startete die Crew in Straßburg ihre einmonatige Reise entlang von 30 Stationen des Rheins, der Elbe und verschiedener Kanäle bis nach Lübeck. Dabei sollen über 100 Proben gesammelt werden, die Aufschluss über die Artenvielfalt, Schadstoffe und Klimagase in den Flüssen geben. In den Häfen trifft das Team dabei unterwegs auf zahlreiche lokale Initiativen, die sich für den Gewässerschutz vor Ort stark machen.

Viele deutsche Gewässer sind in einem besorgniserregenden Zustand. Die immer noch zulässigen Einleitungen aus der Industrie können bei durch den Klimawandel bedingten Niedrigwasserständen schnell zu Todeszonen für Fische und andere Lebewesen führen. Die Wasserqualität des längsten Flusses Deutschlands, dem Rhein, erreichte in den 70er Jahren ihren Tiefpunkt. Auf der Expeditionsfahrt des Forschungsschiffes ALDEBARAN soll untersucht werden, wie es aktuell um die Schadstofffracht und Biodiversität des Rheins bestellt ist und welchen Einfluss der Mensch darauf nimmt. Denn schließlich beginnt in den Flüssen das Meer und verbindet uns Menschen – auch im Binnenland – enger mit unserem größten Ökosystem, als wir auf den ersten Blick annehmen.

Die Rhein Expedition startete am internationalen Tag der Meere vor dem Europa Parlament mit einem Forderungskatalog zahlreicher Zivilorganisationen, die sich für einen intensiveren Schutz der Binnengewässer und des Ozeans einsetzen. Auf seiner Flussreise untersucht das Forschungsschiff ALDEBARAN, dass eigentlich überwiegend in den Küstengewässern der Nord- und Ostsee zu finden ist, anschließend den Zusammenhang zwischen Verschmutzung und der biologischen Vielfalt. Das passiert im Rahmen einer großen Pilot Studie mit DNA in Zusammenarbeit mit dem Leibnitz Instituts für Biodiversitätsanalyse in Bonn. Gleichzeitig untersucht das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) an Bord erstmalig stark wirkende Klimagase. Mit modernsten Sensoren wollen die Wissenschaftler die Auswirkungen der Gewässer und ihrer Verunreinigungen auf unser Klima studieren.

Zusammen mit mehr als 20 Partnern werden in knapp 30 Häfen, wissenschaftliche und kulturelle Aktivitäten, Konzerte, Empfänge und Vorträge stattfinden, um mit Hilfe des Forschungsschiffes die Brücke zwischen den Häfen und dem Meer zu schlagen. Außerdem stellt die Deutsche Meeresstiftung das Environaut Projekt vor, mit dem künftig Umwelt Manager im Wassersport ausgebildet werden sollen. Das Projekt Rhein Expedition startet am internationalen Tag der Meere vor dem Europa Parlament mit einem Forderungskatalog zahlreicher Zivilorganisationen, die sich um mehr Schutz der Gewässer und mehr Meeresschutz einsetzen. Begleitet wird die Expedition auch vom Orchester des Wandels, das in jeweils örtlicher Besetzung in zahlreichen Häfen, die angelaufen werden, Konzerte zu Wasserthemen spielt.

Die Rhein Expedition ist eine Initiative der Deutschen Meeresstiftung und wird gefördert von der Deutschen Postcode Lotterie. Sie verfolgt unter anderem das Ziel, künftig für verbindliche Zuständigkeiten für die Verunreinigungen in Gewässern zu sorgen. Derzeit sind sehr viele zivilgesellschaftliche Organisationen dabei, unsere Gewässer sauber zu halten, weil der Staat dies noch nicht als Aufgabe im Fokus hat. Zu den Verunreinigungen gehören nicht nur Müll, Plastik und sichtbare Gegenstände, sondern auch Verunreinigungen mit Chemikalien, insbesondere solche, die nur schwer abbaubar sind und teilweise eine hormonähnliche Wirkung entfalten.

Die einzelnen Stationen der Expedition sowie die jeweiligen Tagesprogramme werden regelmäßig im Presseplaner aktualisiert, der zum Download unter folgendem Link zur Verfügung steht: https://www.meeresstiftung.de/projekte/

Hamburg Premiere The North Drift

Einlass: circa 19:45 

Anmoderation: 20:00 Uhr durch Elwardt Matthias, Grußwort & Hinweis auf anschließendes Filmgespräch mit Steffen Krones, Kris Louis Jensen, Hannah Pippert, Frank Schweikert

Filmstart: nach Anmoderation

Filmgespräch: Dauer: 30-45 Minuten. 

Moderation: Elwardt Matthias

Teilnehmer:innen: Steffen Krones (Regie), Kris Louis Jensen (Protagonist), Hannah Pippert (Oclean), Frank Schweikert (Deutsche Meeresstiftung)

Anschließend Aufenthalt im Foyer, lockere Gesprächsatmosphäre.

Wir freuen uns sehr auf den Abend. 

Kino: Zeise Kinos

Adresse: Friedensallee 7-9, 22765 Hamburg Telefon: 040 30603682

400 Schüler reinigen Strand von Eckernförde im Rahmen des Coastal Clean Up Day

Eckernförde im Rahmen des Coastal Clean Up Day 2022

400 Schülerinnen und Schüler aus der Region Eckernförde beteiligen sich in diesem Jahr am Internationalen Coastal Cleanup Day und werden den Eckernförder Strand von allen Arten von Müll befreien. Parallel zur Aufräumaktion werden im Rahmen eines Citizen Science Projektes unter dem Dach des Bundesverband Meersmüll e.V. in enger Zusammenarbeit mit der Eckernförde Tourismus und Marketing GmbH Daten über den Abfall gesammelt und an eine zentrale Datenbank weitergeleitet.

Eckernförde, 16. September 2022. Mithilfe von Greifern, Handschuhen, Eimern und anderen Gerätschaften wird am gesamten Eckernförder Strand zwischen dem Ostsee Info Center und der DLRG Hauptwache Müll gesammelt und unter fachlicher Anleitung in verschiedene Kategorien unterteilt. Mit dem Internationalen Coastal Cleanup Day soll ein wesentlicher Beitrag zum Umweltschutz und zum Meeresbewusstsein geleistet werden. Insbesondere wird auf die potenziellen Gefahren durch Plastikverschmutzung eingegangen. In diesem Jahr wird erstmalig auch mit Metalldetektoren nach metallischen Gegenständen gesucht. Wie bereits im vergangenen Jahr wird auch in den Flachwasserbereichen mit Tauchern Müll gesammelt. Der Cleanup Day findet am Freitag von 10:00 bis 13:00 Uhr statt.

Plastik überschwemmt mittlerweile unsere Umwelt – und ist heute eines der sichtbarsten und größten ökologischen Probleme. Es ist eine tödliche Gefahr für viele Lebewesen, die die Partikel als Nahrung aufnehmen. Die Plastikflut birgt auch Risiken für die menschliche Gesundheit – Mikroplastik wurde sogar im Blut von Menschen nachgewiesen. Zudem heizen Produktion und Konsum von Plastik die Klimakrise an.

Teilnehmende und Unterstützer

Alle ansässigen Schulen der Stadt Eckernförde nehmen an dem Projekt Teil mit Klassen verschiedenen Alters. Dazu gehören die freie Waldorfschule, die Sprottenschule, Fritz-Reuter-Schule und die Gudewertschule sowie die Schule am Noor. Mit den Tauchjunkies um Sönke Staack ist auch in diesem Jahr wieder eine Gruppe von Taucher*innen an Bord, die mithilfe professioneller Ausrüstung das Hafenbecken von Müll befreien. Tim Lämmle und seine Detektorengruppe werden zum zweiten Mal metallische Gegenstände vom Strand fischen. Die Initiative „Eckernförde räumt auf!“ um Jens Müller steuert die Verpflegung der freiwilligen Müllsammler*innen. Die international tätige Organisation MBRC the ocean steuert zahlreiche Materialien zur Umwelt, Bildung und Fachleute zur Information bei.

Weitere Unterstützer des Cleanups am Südstrand sind: der Rotary Club Eckernförde, Rotary Dänischer Wohld, Rotaract Club Eckernförde, Round Table Eckernförde, Lions Club Eckernförde, der Club auf der Höhe, Tanja Miranda mit dem SUP Verleih Fördekeks, die vom Wasser aus Müll sammeln, und die Louisenlund Schule.

Erfolge

Nachdem im letzten Jahr 77,6 kg Müll von 240 Schüler*innen gesammelt werden konnten, kommt in diesem Jahr noch der Südstrand als dritter Reinigungsbereich hinzu. In der Vergangenheit wurde überwiegend Verpackungen, Zigarettenkippen, Kronkorken und Glasflaschen sowie – pandemiebedingt – Atemschutzmasken gefunden. Nach der Aufräumaktion wird der Müll sortiert, die Mengen erfasst und final in eine internationale Datenbank eingetragen. Dies ist besonders wichtig, da auf Basis der gesammelten Daten letztlich politische Entscheidungen getroffen werden können. So hatten die Daten des International Coastal Cleanup Days beispielsweise bereits Einfluss auf das Verbot von Plastikeinkaufstüten, von durch Rauchen verursachten Abfällen, die Förderung der Verwendung von wiederverwendbaren Taschen, das Verbot des massenhaften Ablassens von Luftballons und von Schaumstoffbehältern zum Mitnehmen von Lebensmitteln und Getränken.

Clean Swell App

In diesem Jahr kommt weiterhin ein Ausbau der Clean Swell App hinzu, die es Freiwilligen ermöglicht, ihre gefundenen Müllteile digital zu erfassen und ihre Daten direkt an die Online-Datenbank von Ocean Conservancy zu übermitteln. Besonders praktisch ist, dass die App auch ohne mobile Daten in den abgelegensten Orten funktioniert und die Daten stets speichert. Diese Datenbank ist die weltweit größte Sammlung von Daten über Meeresmüll und dient der Aufklärung und Information von Wissenschaftler*innen, Naturschutzgruppen, Regierungen und Branchenführern über Meeresmüll.

Über den Bundesverband Meeresmüll e.V.

Zweck des Verbands ist die Förderung des Umweltschutzes. Insbesondere liegt der Fokus auf dem Schutz der Meere vor anthropogener Verschmutzung.

Mit einem namhaften und schlagkräftigen Netzwerk an Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und Privatpersonen entwickeln wir gemeinsam Strategien, wie Meeresmüll vermieden werden kann.

Der Verband will die deutschen Interessen zur Vermeidung und Beseitigung von Meeresmüll zentral koordinieren und umsetzen, sowie deutscher Ansprechpartner für alle nationalen und internationalen Partner sein, die im Fachgebiet Meeresmüll tätig sind.

Er will das Bewusstsein über die Umweltgefährdung durch Meeresmüll fördern, zur Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie dem Meinungs- und Wissensaustausch über mögliche Beseitigungs- und Vermeidungsstrategien beitragen. Als zivilgesellschaftliche Organisation möchte der Verband Bürger*innen, Verbraucher*innen, Produzent*innen und Politik über den aktuellen Wissensstand informieren und zu einem Umdenken im Umgang mit den Meeren bewegen.

Zielgruppe sind junge Menschen und Erwachsene gleichermaßen, (Umwelt-) Organisationen, Verbände, Vereine und Wissenschafts-Institute sowie Akteure aus Wirtschaft und Politik.

Unser Verband umfasst verschiedene Vereine, Institute und Organisationen sowie Privatpersonen und wächst kontinuierlich!

Der Bundesverband Meeresmüll e.V. hat sich mit anderen großen zivilgesellschaftlichen Akteur*innen zu einem Bündnis zur Lösung der Plastikkrise zusammengeschlossen und 15 Forderungen an die Bundesregierung formuliert.

Deutschland ist bei der Verwendung von Kunststoffen europaweit trauriger Spitzenreiter. Deshalb kommt uns eine ganz besondere Verantwortung zu, global zur Lösung des Problems beizutragen. Es ist höchste Zeit, jetzt gemeinsam und entschlossen zu handeln!

Mehr Informationen finden Sie auf: www.bundesverband-meeresmuell.de

MBRC the ocean

MBRC the ocean reinigt Strände und Küstenabschnitte, unterstützt die lokale Bevölkerung und schafft Bewusstsein für Nachhaltigkeits-, Umwelt- und Recyclingthemen. Über ihr Netzwerk von über 1200 engagierten Mitarbeitern, Botschaftern und Freiwilligen organisiert das Team regelmäßig Cleanups auf der ganzen Welt. Zusammen mit lokalen Gemeinden implementiert MBRC ein Abfallmanagementsystem und einen Recyclingplan, um die Plastikverschmutzung in unseren Ozeanen z stoppen.

Pressekontakt

Bundesverband Meeresmüll e.V.
Grimm 12
20457 Hamburg
Ansprechpartner: Frank Schweikert
040-228598050
frank.schweikert@bundesverband-meeresmuell.de

Umweltversammlung der Un-Mitgliedstaaten beschliesst Maßnahmen gegen Plastikverschmutzung

Die Vereinten Nationen haben sich verpflichtende Ziele im Kampf gegen die Plastikverschmutzung gesetzt. Am Mittwoch (02.03.2022) wurde ein entsprechender Resolutionsentwurf im Konsens verabschiedet.
Mehr zum Thema finden Sie auf der Webpräsenz der Vereinten Nationen.

Resolution zur Verminderung von Plastik wird zum Problem für Öl- und Chemiekonzerne

Die Vereinten Nationen haben sich verpflichtende Ziele im Kampf gegen die Plastikverschmutzung gesetzt. Am Mittwoch (02.03.2022) wurde ein entsprechender Resolutionsentwurf im Konsens verabschiedet. Laut Reuters stellt dies für große Öl- und Chemieunternehmen ein Problem dar, da Prognosen zufolge sich die weltweite Kunststoffproduktion innerhalb von zwei Jahrzehnten verdoppeln wird.

Mehr zum Thema finden Sie hier auf reuters.com.

Aktivitäten 2019

Das Jahr 2019 war für den Bundesverband Meeresmüll e.V. ein sehr wichtiges Jahr, da es gezeigt hat, dass die Probleme des Meeresmülls weitestgehend im Bewusstsein der Gesellschaft angekommen sind. Auch auf politischer Ebene zeigt sich hier Bewegung. So legte die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) im Januar einen Vorschlag zur Beschränkung von Mikroplastik durch die EU-Chemikalienverordnung RECH vor. Im März verabschiedete das Europäische Parlament die „Single-Use Plastics Directive“. Dies sind erste Schritte in die richtige Richtung. Es bedarf jedoch deutlich mehr, um die Plastikkrise zu lösen, wobei starke und kompetente Allianzen gefragt sind.

In einem fortlaufenden Prozess, der vom Bundesverband koordiniert und gemeinsam mit der Heinrich-Böll-Stiftung moderiert wurde, wurde über das Jahr zusammen mit kompetenten Nichtregierungsorganisationen an Lösungen zur Plastikkrise gearbeitet. Mit einem tollen Ergebnis: Im März 2020 veröffentlichte das Bündnis einen 15 Punkte umfassenden Forderungskatalog „Wege aus der Plastikkrise“ an die Bundesregierung, zur Lösung der Plastikkrise (www.exit-plastik.de). Es muss nun mit den verschiedenen Stakeholdern auf die Umsetzung der Forderungen hingearbeitet werden.

Aus unserer Sicht scheint die Umweltbildung nach wie vor eine der entscheidenden Maßnahmen zu sein. Was sich auch 2019 in der Verbandsarbeit ausgedrückt hat, wie beispielsweise im Launch des Projekts „Bildungsmaterialien im Baukastenformat“, in der Durchführung des International Coastal Cleanups in Eckernförde und in den Beiträgen zum Familien- und Bildungsprogramm der 11. Hamburger Klimawoche.

Es liegt in unserer Hand, den gesellschaftlichen Dialog und den Dialog mit der Politik zur Lösung der Plastikkrise geschickt, und vor allem ergebnisorientiert, zu gestalten.

Hier finden Sie unseren gesamten Jahresbericht 2019 als pdf-Dokument (1,2 MB)