Bundesverband Meeresmüll e.V. auf der „Boot“ in Düsseldorf 2023.

Vom 21. bis 29. Januar 2023 fand die größte Wassersportmesse der Welt in Düsseldorf statt. Auf 600 Quadratmetern präsentieren rund 30 Akteure ihre Produkte und Institutionen, alles unter dem Motto der UN-Dekade der Ozeanforschung für nachhaltige Entwicklung. Mit einem täglichen Bühnenprogramm war der Bundesverband Meeresmüll e.V. auf der Boot Düsseldorf 2023 durch den Vorsitzenden Frank Schweikert vertreten. Dem Publikum wurden aktuelle und erfolgreich abgeschlossene Projekte präsentiert.

Projekte 2023

Folgende Projekte sind für das Jahr 2023 bereits abgeschlossen und geplant:

Der BVMM auf der Messe „Boot“ Düsseldorf

Vom 21. bis 29. Januar 2023 war der BVMM auf der Messe „Boot“ in Düsseldorf durch Frank Schweikert vertreten. Projekte des Bundesverbandes wurden in Form von Videos, Infomaterial und Bühnenprogramm repräsentiert.

Expedition auf dem Rhein

Vom 08. bis 26 Juni 2023 ist eine Expedition auf dem Rhein geplant. Die Expedition wird analog zu den erfolgreichen Elbe Expeditionen mit Kampagnen- und Bildungseinheiten in den unterschiedlichen Häfen durchgeführt. Die Route verläuft von Straßburg entlang des Rheins bis nach Hamburg.

Munitionsfahrt

Voraussichtlich wird Anfang August 2023 eine „Munitionsfahrt“ in drei Häfen mit Wissenschaft und Multiplikatoren und Medien zur schnelleren Entfernung von Munition aus dem Meer durchgeführt. Das Projekt wird durch die Deutsche Postcode Lotterie gefördert.

Meer Erlebnistage

Vom 11. bis 20. August 2023 finden die Meer Erlebnistage in Timmendorfer Strand bzw. Hafen statt und bieten in Kooperation mit der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein neben zwei Themenzelten zahlreiche Aktionen und Exkursionen an. Jugendliche ab 10 Jahren können an Bord des Forschungs- und Medienschiffes ALDEBARAN Gewässerforschung im sailingLAB hautnah erleben. Beim beachLAB kann die ganze Familie die Ostsee und ihre Bewohner näher kennenlernen. Auf dem Eventgelände werden außerdem ein spannendes Programm, bestehend aus Berichten, Vorträgen und Ozeanfilmen auf Leinwand präsentiert.

Themenzelt 1: Artenvielfalt des Lebensraums Ostsee

Hier erhalten Besucher*innen einen Überblick über das vielfältige Leben in der Ostsee. Darunter sind einige neue Bewohner, aber auch diejenigen, die schon seit tausenden von Jahren dort leben. Besucher*innen erfahren, was es am Strand und im Spülsaum zu entdecken gibt. Im Zelt steht ein Binokular zur Verfügung, unter dem die kleinsten Fundstücke vom Strandspaziergang näher begutachtet werden können.

Themenzelt 2: Meeresverschmutzung

Das Thema der diesjährigen MeerErlebnis Tage „Gesunde und Widerstandsfähige Ozeane“ ist angelehnt an eines der sieben Ziele der UN-Ozeandekade der Ozeanforschung für Nachhaltige Entwicklung, die in 2021 angelaufen ist. Die Verschmutzung unserer Ozeane ist ein großes Problem mit dramatischen Auswirkungen auf das Meer und all seine Bewohner. Es wird geschätzt, dass bis zu 12,7 Millionen Tonnen Plastik jedes Jahr in die Meere gelangen. Das entspricht etwa einer LKW-Ladung Plastik jede Minute! Im Themenbereich „Meeresverschmutzung“ erfahren die Besucher*innen wie Plastik und andere Störfaktoren ins Meer gelangen und welche Folgen dies für das sensible Ökosystem hat. Es wird aufgezeigt, wie Plastik und Kunststoffe im Alltag vermieden werden können und wir so nicht nur den Strand, sondern auch unsere Meere sauber halten können. Mithilfe eines Hydrophons können die Klänge im Meer – im kleinen Becken simuliert – nachvollzogen werden.

Ozeanleinwand und Meeres-StrandKino

Teil vom meeresRAUM ist in diesem Jahr wieder eine LED-Leinwand, auf der die gesamte Eventdauer hinweg spannende Ozeanfilme gezeigt werden. Das Spektrum umfasst faszinierende Unterwasser- und Hochseebilder, Einblicke in Forschungsarbeiten sowie anschauliche Bildungsformate. Ausreichend Sitzgelegenheiten – angepasst an das geltende Hygienekonzept – laden Besucher*innen zum Verweilen ein.

Darüber hinaus wird zu jeder Spielzeit des StrandKinos mit Gastbeiträgen und Projektvorstellungen zu Ozeanthemen an den Abenden des 11./12./18. und 19. August 2023 je ab 18:20 Uhr das Vorprogramm am Freistrand bereichern.

Ein exklusiver Programmpunkt im Rahmen der MeerErlebnis Tage stellt am 12. August 2023 das Meeres-StrandKino dar, zu dem von 18:30 bis 21:00 Uhr fesselnde Filmbeiträge zu erwarten sind.

Internationaler Küstenreinigungstag Eckernförde

Am 15. September 2023 findet erneut der International Coastal Cleanup Day (ICCD) Eckernförde statt.

Flora und Fauna

Der Strand und die Dünen rund um Eckernförde beherbergen eine Reihe von spezialisierten Pflanzenarten (zum Beispiel Crambe maritima, Lathyrus japonicus). Die Graudünen und Strandwälle sind Lebensraum für eine Vielzahl gefährdeter Arten der Trocken- und Magerrasen und des mageren Grünlandes. Gefährdungen der Pflanzenwelt aufgrund des intensiven Tourismus treten vor allem an den Kurstränden Eckernfördes auf.

Strand Eckernförder

Der attraktive Hauptstrand befindet sich nur wenige Meter vom Stadtzentrum entfernt und erstreckt sich über eine Länge von rund zwei Kilometern. Die Stadt Eckernförde hat insgesamt ca. 22.798 Einwohner. Im Jahr geht man Eckernförde jedoch von ca. 2 Millionen Tagesgästen aus, die in der Stadt Urlaub machen. Der Strandbereich ist durch die hohe Anzahl Tagesgäste stark frequentiert, so dass erheblicher Müll hinterlassen wird. Dieser Müll gelangt durch Gezeiten und Wind unmittelbar ins Meer und stellt eine Bedrohung für die umliegenden Küstengebiete und die Meereswelt in der Eckernförder Bucht und darüber hinaus dar.

In der Vergangenheit stellten Baumaterial und außergewöhnlich viele Glasflaschen eine Herausforderung dar. Häufige Funde waren außerdem Lebensmittel- und Süßigkeitsverpackungen, Take-Away Boxen, Einmalgeschirr, Kronkorken und Zigarettenstummel. Aufgrund der Pandemie, wurden im Jahr 2022 besonders viele Medizinische Masken gefunden.

 Sammelaktion

Durch die Sammelaktion am Hauptstrand soll insbesondere der Mülleintrag in die Meere und in die Umgebung minimiert werden. Darüber hinaus wird durch die Reinigungsaktion der Strand- und Küstenbereich aufgewertet. Freiwillige Helfer*rinnen sind herzlich eingeladen an der Aktion teilzunehmen.

Projekte 2022

Im Jahr 2022 wurden folgende Projekte erfolgreich durch den BVMM umgesetzt:

Bildungsmaterialien im Baukastenformat

Der Umweltbildungs- Baukasten „Meeresmüll“ bietet Lehrenden die Möglichkeit, das Thema Meeresverschmutzung effizient, alters- und zielgruppengerecht zu erarbeiten. Darüber hinaus soll die Plattform bei den Lernenden das Interesse an den Themen Meeresschutz und Nachhaltigkeit wecken, um ihr Selbstvertrauen und ihre Motivation zu stärken, aktiv zu einer Veränderung beizutragen.

Das Projekt wurde durch die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung mit Überschüssen aus BINGO! Die Umweltlotterie gefördert.

Changemaker Projekt

Aufgabe der Plattform ist es, bereits existierende und erfolgreiche Ansätze zur Lösung der Plastikkrise zu bündeln, verschiedene Maßnahmen übersichtlich und geordnet zu präsentieren und alle Informationen zur Kontaktaufnahme mit gemeinnützigen Organisationen bereitzustellen, die bei der Reduzierung der Plastikflut behilflich sein können. Dies wurde in Form eines Datenbanksystems in die Webseite des Bundesverbands Meeresmüll e.V. realisiert. Über die Plattform werden verschiedene Akteure und Ihre Ansätze dargestellt.

Gefördert wurde das Projekt „Changemaker Projekt“ durch die Bingo Umweltlotterie.

Ocean Heroes

Ziel der Dekade ist es, die besondere Bedeutung der Meere in allen gesellschaftlichen Bereichen zu verankern. Deswegen initiieren die Deutsche Meeresstiftung und der Bundesverband Meeresmüll e.V. mit dem Projekt #OceanHeroes mit namhaften Persönlichkeiten aus dem Bereich Meeresforschung und Meeresschutz Kurzbeiträge, in denen sie sich zu den großartigen Potenzialen der Meere für unsere Zukunft äußern.

Gefördert wird das Projekt „OceanHeroes“ durch die Deutsche Postcode Lotterie.

Elbe-Expedition an Bord der ALDEBARAN – Dresden bis nach Cuxhaven Schad- und Giftstoffe im Gewässer

Aufbauend auf dem Erfolg der letzten Jahre, war die Crew des Medien- und Forschungsschiffs ALDEBARAN unter der Leitung des Bundesverbands Meeresmüll e.V. vom 8. Juni, dem Tag der Meere, bis zum 29. Juni 2022 erneut auf Flussexpedition auf der Elbe unterwegs. Insgesamt 730 Elbe-Flusskilometer, von der tschechischen Grenze bis zur Nordsee, legte die ALDEBARAN zurück. Die Elbe-Expedition ist Forschungs-, Produktions- sowie Bildungs- und Öffentlichkeitskampagne zugleich. Hierbei war die ALDEBARAN als Kommunikations- und Forschungsplattform genutzt worden, um den Zustand der Elbe genauer unter die Lupe zu nehmen.

Die Elbe-Expedition 2022 wurde unterstützt von:

Projekt „Kriegsaltlasten in den Gewässern“- Munitionsfahrt im Küstenbereich der Ostsee

Seit seiner Gründung vor nahezu 10 Jahren befasst sich der Bundesverband Meeresmüll  mit den Themenkreisen rund um die „Beseitigung der bedrohlichen Kriegsaltlasten in den Meeren“.

Allein in deutscher Nord- und Ostsee befinden sich Kriegsaltlasten von rd. 1,6 Mio. Tonnen konventioneller Munition und über 5.000 Tonnen chemischer Kampfstoffe, die insbesondere im 2. Weltkrieg durch Militäroperationen oder danach durch Verklappung durch die alliierten Siegermächte auf den Meeresboden versenkt wurden.

Im März 2022 kam ein kleines Team des Umwelt- und Bauausschusses des Landkreistags Rendsburg-Eckernförde, vertreten durch Herrn Niko Träuptmann, auf unseren Vorsitzenden, Frank Schweikert, zu. Herr Träuptmann hatte über Herrn Prof. Dr. Greiner (GEOMAR) und Herrn Prof. Dr. Edmund Maser (Toxikologisches Institut UNI Kiel) von unserem Meereswettbewerb 2021 gehört, den wir jährlich gemeinsam mit der Deutschen Meeresstiftung durchführen, und regte analog solch eine Fahrt im Bereich Kriegsaltlasten mit Schüler und Schülerinnen eines Gymnasiums an (Sedimentproben ziehen und auf Giftstoffe auswerten). Anstoß hierzu hatte Herrn Träuptmann eine Podiumsdiskussion in der Hermann-Ehlers-Akademie zum Thema „Munition im Meer“ am 04.05.2021 gegeben, an der der der stellv. Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages, Herr Dr. Johann Wadephul, teilgenommen hatte.

In der Folge wurde mit Hinweis auf die im Koalitionsvertrag der Bundesregierung definierten Ziele (Sofortprogramm/ dessen Finanzierung) ein „Letter of Intent Engagement gegen Munition im Meer“ mit den Akteuren

  1. Deutsche Meeresstiftung, Hamburg (Co-Koordination)
  2. GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung, Kiel (Wissenschaft)
  3. Hochschule für angewandte Wissenschaften, Hamburg (Wissenschaft)
  4. Institut für Toxikologie und Pharmakologie für Naturwissenschaftler UNI Kiel (Wisscnschaft)
  5. ALDEBARAN Marine Research & Broadcast (Redaktionsbüro), Hamburg (Wissenschaftsinfrastruktur)
  6. north.io GmbH (Consulting) und
  7. Bundesverband Meeresmüll e.V., Hamburg (Zivilgesellschaft)

abgeschlossen.

Zu diesen Themenkreisen und der Ausfahrt mit der ALDEBARAN fand am 31.08.2022 mit den Beteiligten unter der Leitung von Herrn Träuptmann eine Telefonkonferenz statt, infolge der die noch für 2022 angedachte „Munitionsausfahrt“ mit Schüler und Schülerinnen im Rahmen unseres International Coastal Cleanup Days von Eckernförde aus in Abstimmung mit Herrn Prof. Dr. Greinert (GEOMAR) auf das Jahr 2023 verschoben wurde. Diese Ausfahrt im nächsten Jahr soll in laufende Projekte von GEOMAR und des Toxikologischen Instituts der UNI Kiel integriert werden.

Gefördert wird das Projekt „Kriegsaltlasten in den Gewässern“ durch die Deutsche Postcode Lotterie.

Ausstellung auf der Cap San Diego

Das Projekt ist als Dauerausstellung auf der Cap San Diego im Rahmen der UN-Ozeandekade der Meeresforschung für nachhaltige Entwicklung gedacht. Die Ausstellung ist am 13. Juli 2022 eröffnet worden. Der Hauptteil der Ausstellung besteht aus einer Multimedia-Show mit sechs Video Installationen und sechs Exponaten. Unter Anderem ist das erste automatische Messgerät für Micro Plastik und der erste Multisensor, der neben der biologischen Vielfalt auch Müll im Korallenriff identifizieren kann, ausgestellt. Die Ausstellung ist sternförmig mit anderen Museen vernetzt, die sich ebenfalls mit Themen der Ozeanforschung oder des Ozeanes befassen.

Gefördert wird die Dauerausstellung auf der Cap San Diego durch die Deutsche Postcode Lotterie.

World Cleanup Day (ICC) in Eckernförde 2022

Zum sechsten Mal in Folge fand am 16. und 17. September 2022 der International Coastal Cleanup Day in Eckernförde statt. Von 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr räumten insgesamt rund 400 Schülerinnen und Schüler sowie einige Freiwillige den Strand auf. Dabei wurden insgesamt 119 kg Müll gefunden. Organisiert wurde das Event vom Bundesverband Meeresmüll in enger Zusammenarbeit mit der Eckernförde Touristik und Marketing GmbH und Ocean Conservancy. Parallel zur Aufräumaktion wurden im Rahmen eines Citizen Science Projektes unter dem Dach des Bundesverband Meersmüll e.V. in enger Zusammenarbeit mit der Eckernförde Tourismus und Marketing GmbH Daten über den Abfall gesammelt und an eine zentrale Datenbank weitergeleitet. Mithilfe von Greifern, Handschuhen, Eimern und anderen Gerätschaften wurde am gesamten Eckernförder Strand zwischen dem Ostsee Info Center und der DLRG Hauptwache Müll gesammelt und unter fachlicher Anleitung in verschiedene Kategorien unterteilt. Mit dem Internationalen Coastal Cleanup Day sollte ein wesentlicher Beitrag zum Umweltschutz und zum Meeresbewusstsein geleistet werden. Insbesondere wurde auf die potenziellen Gefahren durch Plastikverschmutzung eingegangen. In diesem Jahr wurde erstmalig auch mit Metalldetektoren nach metallischen Gegenständen gesucht. Wie bereits im vergangenen Jahr wurde auch in den Flachwasserbereichen mit Tauchern Müll gesammelt.

Gerade für Kinder und Jugendliche war das Bildungsmaterialien Baukasten Projekt sehr interessant. Hier wurden Arbeitsbögen für verschiedene Altersgruppen erstellt, die sich rund um das Thema Meeresmüll beschäftigen.

Der World Cleanup Day (ICC) wurde in Kooperation umgesetzt mit:

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