Die meisten Verbraucher würden gerne auf Mikroplastik in ihren Pflegeprodukten verzichten, doch woran erkennt man, ob synthetische Partikel enthalten sind? In Deutschland gibt es bisher keine Pflicht zur Deklaration, in der Inhaltsliste können die Kunststoffe unter kryptischen Bezeichnungen kaschiert werden. Wie immer ist der Verbraucher machtlos… .
Aber nur bisher. Denn nun gibt es dafür eine App: Beat the Microbead. Nachdem zwei holländische Organisationen diese Software entwickelt haben, ist sie nun auch in Deutschland erhältlich. Und Sie funktioniert ganz einfach: Der Benutzer wählt sein Land aus, scannt den Barcode des Produkts und über eine Ampel-Skala wird ihm angezeigt, ob dieses Produkt Mikroplastik enthält.
Zum Download der App geht es hier
Im Folgenden die ausführlichen Erklärungen des Herstellers.
Die Verwendung von Microbeads muss schnell beendet werden
Tausende Kosmetikprodukte auf der ganzen Welt beinhalten winzige Plastik Partikel. Diese Microbeads, die mit bloßem Auge nicht oder nur kaum identifizierbar sind, gelangen über den Abfluss in die Kanalisation. Kläranlagen sind nicht entsprechend ausgerüstet um diese Microbeads aus Abwässern zu filtern, wodurch sie erheblich zur Plastic Soup (Ansammlung von Mikroplastik im Meer) beitragen. Meerestiere nehmen diese Microbeads auf. Über die Nahrungskette gelangen Microbeads letzten Endes auch bei uns Menschen auf dem Teller. Microbeads werden in der Natur nicht abgebaut. Wenn sie erst unkontrolliert in die Umwelt gelangt sind, wird es unmöglich sie daraus wieder zu entfernen.
Inzwischen werden Microbeads immer weniger in Kosmetikprodukten verwendet und durch natürlich abbaubare Alternativen ersetzt. Aber noch lange nicht alle Kosmetikprodukte sind frei von Microbeads.
Die App, jetzt international
Zwei niederländische NGOs, Stichting De Noordzee und Plastic Soup Foundation haben im Rahmen ihrer Kampagne Beat the Microbead in 2012 eine App eingeführt. Mit dieser App können Verbraucher niederländische Kosmetikprodukte scannen. Die App zeigt, ob dem Produkt Microbeads zugefügt wurden. Im Sommer 2013 beauftragten UNEP und die Englische NGO Fauna & Flora International die Initiatoren, diese App für den internationalen Gebrauch weiter zu entwickeln.
Wie benutze ich die App?
Wählen Sie Ihr Land. Scannen Sie mit Ihrem Smartphone den Barcode des Kosmetikprodukts. Die App zeigt Ihnen, anhand einer Farbkodierung, ob in dem Produkt Microbeads verarbeitet wurden.
Rot: Dieses Produkt enthält Microbeads;
Orange: Dieses Produkt enthält noch Microbeads, der Hersteller hat aber angegeben, das Produkt zu ersetzen oder zu ändern;
Grün: dieses Produkt ist frei von Microbeads.
Titelbild: (c) Kigoo Images/Pixelio
Gut gemeinte Idee, aber die App erkennt von 15 Produkten nur eins von Nivea. Die Datenbank ist viel zu klein. Das steht auch alles in den Rezensionen beim download. Verbesserungswürdig.
Ich habe 3 meiner Pflegeprodukte gescannt und leider waren sie jedes mal unbekannt. Eines konnte ich der App hinzufügen. Bei den beiden anderen bin ich mir ja selbst nicht sicher und wollte ja von der App erfahren, ob was drin ist.
so funktioniert das leider nicht. Da hoffe ich, dass ihr noch besser werden könnt
Woher weiß ich ob Micropkastik im Produkt ist, wenn ich es in eurer Liste nicht finde und Mikroplastik auf deutschen Produkten nicht deklariert werden muss?
Habe die gleichen Erfahrungen gemacht. Die Datenbank ist zu klein, die meisten Produkte, die man scannt sind unbekannt und ich möchte mich ehrlich gesagt auch nicht darauf verlassen, dass irgendein Benutzer irgendetwas eingibt oder hinzufügt, was vielleicht gar nicht stimmt. Das schadet der Sache, denn es wird zu Fehlinformationen kommen. Die Idee ist toll.