Schon 2023 hatten wir mit den ersten Munitionsfahrten bekommen. Nun kommt endlich fahrt in die Thematik. Hier sieht man was wir als Bundesverband erreichen können. Wir haben das Thema aufgenommen und jetzt geht es weiter.
Im Sommer 2024 wurde mit der Pilotbergung der Weltkriegsmunition in der Lübecker Bucht
begonnen. Etwa 300.000 Tonnen versenkter Waffen liegen auf dem Boden der Ostsee, insgesamt sind
es schätzungsweise 1,6 Millionen Tonnen in deutschen Gewässern. Diese Altlasten sind eine tickende
Zeitbombe, denn die eisernen Behälter rosten und geben nach und nach ihre giftigen Inhaltsstoffe
frei. Für die Umwelt und die Menschen werden die alten Kriegswaffen zu einer unberechenbaren
Gefahr.
2022 stellte die Politik 100 Millionen Euro im Bundeshaushalt bereit, um das Problem anzupacken. Bei
der Pilotbergung an drei Stellen vor Haffkrug und Pelzerhaken geht es in erster Linie darum zu
erkennen, welche Technologien sicher angewendet werden können – mit dem Ziel, eine mobile
Verbrennungsanlage für die sichere Entsorgung von Munitionsaltlasten zu konstruieren.
Hier unser Bericht aus 2023
Film zur ersten Munitionsfahrt
Das Projekt des Bundesverband Meeresmüll e.V. zur Visualisierung der Dringlichkeit der Munitionsbergung startet mit der ersten von drei Munitionsfahrten. Von Borkum bis zur Lübecker Bucht werden an Bord der ALDEBARAN Munitionsaltlasten der beiden Weltkriege von Wissenschaftler*innen des Toxikologischen Instituts der Universität Kiel und des GEOMAR in Kiel erforscht. Die Ergebnisse und das generierte Videomaterial sollen zur Sensibilisierung von Entscheidungsträgern führen und die Bergung dieser Munition anstoßen.

Warum ist die Erforschung der Munitionsaltlasten dringlich?
Munitionsaltlasten sind eine tickende Zeitbombe im Meer und müssen schnellstens entfernt werden. Die nach dem Krieg in Küstengewässern entsorgten Munitionsreste rosten und vergiften mit hochgefährlichen Chemikalien Meer, Tiere und Menschen. Konkret werden im Rahmen von drei Forschungs- und Demonstrationsfahrten toxikologische Untersuchungen im Gebiet bekannter Munitionsfelder in der Lübecker Bucht, bei Borkum und in der Eckernförder Bucht durchgeführt, um die ökologische Bedrohung der verklappten Munition zu quantifizieren und zu visualisieren.
Welches Ziel verfolgen die Munitionsfahrten?
Mit dem Forschungs- und Medienschiff ALDEBARAN werden die wissenschaftlichen Ergebnisse bei den Demonstrationsfahrten für die Entscheidungsträger visualisiert, um auf die Dringlichkeit der Bergung der Munitionsaltlasten aufmerksam zu machen.
Wie werden die Munitionsfahrten umgesetzt?
Es werden drei Fahrten zwischen Juli und September 2023 durchgeführt:
Innerhalb von drei Tagen werden durch Sonar- und Unterwasserkamerasysteme die Munitionsreste in den Gebieten visualisiert sowie durch Entnahme von Wasser-, Sediment- und biotischen Proben die Auswirkungen erforscht. In den folgenden Tagen werden Journalisten und Entscheidungsträger an die betroffenen Stellen mitgenommen, um sie direkt vor Ort zu sensibilisieren.

Hintergrund und Partner
Der Bundesverband Meeresmüll e.V. setzt sich bereits seit Jahren mit seinen Mitgliedern und seinem Netzwerk für die schnelle Entfernung von Munitionsaltlasten ein. Zusammen mit dem Forschungszentrum Geomar in Kiel und dem Toxikologischen Institut der Universität Kiel werden nun im Sommer 2023 mit modernsten wissenschaftlichen Methoden und Unterwasserrobotern eindrucksvolle Bilder zur Visualisierung des Problems produziert und veröffentlicht, sowie weiter Probennahmen ermöglicht, damit der Forschung schnelle Taten folgen und die Munitionsaltlasten geborgen werden.
Kernpartner

- Toxikologisches Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
- Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
- Forschungs- und Medienschiff ALDEBARAN
- Deutsche Meeresstiftung
Erfahrene Wissenschaftler*innen der Partner werden die Munitionsfahrten begleiten.
Termine
Ort | Revier | Datum | |
1 | Lübecker Bucht | Ostsee | 18. – 20. Juli |
2 | Borkum | Nordsee | 04. – 05. September |
3 | Eckernförder Bucht | Ostsee | 12.-13. und 15. September |
Presse
Lübecker Nachrichten: Munitionsbergung in der Ostsee: Pilotprojekt vor Travem