Der Runde Tisch Meeresmüll unterstützt seit 2016 die Umsetzung nationaler Maßnahmen gegen Meeresmüll und dient als Informationsplattform aller relevanten Interessengruppen. Es nehmen rund 130 Expertinnen und Experten teil, z. B. aus Fischerei, Schifffahrt, Industrie (Kunststoff, Kosmetik, Reifen), Einzelhandel, Wissenschaft, Bildung, Tourismus, Umweltverbänden, Behörden, Politik und Kunst. Mehr Informationen gibt es hier: Runder Tisch Meeresmüll (muell-im-meer.de)
Wir haben bei der Sitzung im Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz am 8.5.2024 aktiv teilgenommen, die Perspektiven unserer Mitglieder Vertreten und einen unserer diesjährigen Schwerpunkte “Verantwortung für den Müll in den Bundeswasserstraßen” vorgestellt. Insgesamt haben an der Sitzung über 50 verschiedene Stakeholder von Politik, Verbänden, NGOs bis hin zu gemeinnützigen Unternehmen teilgenommen. Der Runde Tisch hat schon viel erreicht und gleichzeitig entwickeln sich viele Themen. Ähnlich wie bei uns ist hier auch das Bewusstsein gewachsen, dass wir Müll als System begreifen müssen und so wurde dieses Jahr auch ein Schwerpunkt auf den Eintrag durch Flüsse gesetzt. Gleichzeitig muss noch viel Stärker die Brücke geschlagen werden, hinein in die Wirtschaft, dort wo konkretere Maßnahmen inkl. Verbote getroffen und umgesetzt werden müssten.
Zentrale Themen, die sich eigentlich überall wiederholt haben, waren die Verantwortung für den Müll, Finanzierung, Daten und Maßnahmen. Genau diese Themen beschäftigen auch unsere Mitglieder.
Es war ein toller, inspirierender Termin bei dem wir wieder ein Stück (leider nur Langsam) in die richtige Richtung gegangen sind um gemeinsam an Strategien zu arbeiten, wie wir Meeresmüll vermeiden und beenden können. Hier unsere Highlights:
- Um die Aktivitäten noch vernetzter zu Denken wurde beschlossen, den seebasierten und den landbasierten Arbeitskreis zusammenzulegen.
- Das Bundesumweltministerium hat zu den aktuellen Entwicklungen des Globalen Abkommen gegen Meeresmüll. Es einfach immer wieder spannend die Erfahrungen der Teilnehmer zu hören. Wir bleiben gespannt und skeptisch was hier erreicht werden kann. Leider gibt es noch zu viele die aufgrund von Profiten und existierenden Geschäfsmodellen hier jeglichen Fortschritt blockieren.
- Auch die Scientists’ Coalition for an Effective Plastics Treaty – Ikhapp hat die Entwicklungen aus Ihrer Perspketive geschildert. Erschreckend wie schwer es gemacht wird hier die wissenschaftliche Perspektive zu integrieren.
- Ganz besonders interessant waren für uns die Berichte zu OSPAR und HELCOM die von aktuellen Fortschritten der Regionalen Aktionspläne berichtet haben. Die Erwartungshaltung ist hoch, und der tatsächliche Effekt ist nicht überall, vor allen mit an der Vermüllung unserer Meere zu erkennen. Der Quality Status Report 2023 | OSPAR Commission berichtet erneut, dass die Verschmutzung nicht zurückgeht.
- Ebenfalls wurden ein Statusupdate zum MSRL-Maßnahmenprogramm und zur Entwicklung der Nationalen Meeresstrategie gegeben.
- Der Nabu hat vom Projekt Fishing for Litter, gemeinsam für saubere Nord- und Ostsee berichtet. Auch hier läuft die Finanzierung aus und es wird einige Änderungen geben.
- Der WWF und das Umweltministerium Schleswig-Holstein hat zu Geisternetzen (wwf.de) berichtet.
- Die Wissenschaftler:innen der Uni Oldenburg haben über das EU-Interreg Projekt TREASURE: “Reallabore als Instrumentarium zur Reduzierung von Plastikeintrag in die Nordsee” berichtet
- The Great Bubble Barrier – A Smart Solution to Plastic Pollution hat über ein Projekt in Deutschland gesprochen
- Und auch wir haben über das Projekt RheinKrake unseres Mitglieds KRAKE e.V. und die Petition zur Verantwortung für den Müll in unseren Bundeswasserstraßen vorgetragen
Ein spannender Tag, mit vielen Themen und guten Gesprächen. Falls Ihr mehr wissen wollt, kontaktiert uns.
Grüße