Runder Tisch Meeresmüll – Kommentar zur EU Pelletsverordnung

Wir nehmen regelmäßig am Runden Tisch Meeresmüll teil. Im Rahmen des letzten Treffens hat ebenfalls eines unserer Mitglieder seine Arbeit vorgestellt. Mehr dazu, sobald die wissenschaftliche Publikation veröffentlich ist.

Gleichzeitig wurden wir angefragt, ob wir an das Umweltbundesamt ein Feedback zur aktuellen EU Pellet-Verordnung und einer damit verbundenen Handreichung von OSPAR geben können. Haben wir selbstverständlich gemacht, wenn auch der Zeitpunkt etwas komsich erscheint. Hier unser kurzer Kommentar:

Unserer Informationen nach, war diese Woche der letzte geplante Trilog zur EU-Pelletverordnung. Der Text wird immer schwächer, wenn jetzt noch eine Runde stattfindet, wird vermutlich alles rausgenommen.

Wir bitten um die Berücksichtigung von folgenden Kommentaren:

  • Wir unterstützen nachdrücklich, dass die Ambitionen hoch gesteckt bleiben müssen. Solange alles auf freiwilliger Basis beruht, wird sich nichts ändern.
  • Für uns fehlen die drei wichtigsten Punkte: a) finanzielle Hersteller- und Transportverpflichtungen, b) die Beseitigung von verlorenen Pellets und c) die Produkte und Nutzung der Pellets.
  • Auf Seite 2 schreiben Sie: „Ziel der ‚OSPAR Recommendation 2021/06‘ ist die zeitnahe Etablierung von Präventionsstandards und unabhängigen Zertifizierungssystemen zur Vermeidung von Pelletverlust entlang der gesamten Wertschöpfungskette, unabhängig von der Größe der Unternehmen.“ Für uns ist es essenziell, dass auch die Herstellerverantwortung sowie die Beseitigung von Pelletverlusten – mindestens jedoch die finanzielle Unterstützung für bisherige und zukünftige Beseitigungsmaßnahmen – berücksichtigt werden. Um den bürokratischen Aufwand gering zu halten, könnte dies an die Produktions- und Transportmengen gekoppelt werden. Auf Seite 3 erwähnen Sie ebenfalls die Beseitigung. Ohne finanzielle Konsequenzen und regelmäßig durchgeführte Audits mit entsprechenden Sanktionen wird sich nichts ändern. Erst wenn Kosten entstehen, wird die Flut von Plastikmüll eingedämmt werden.
  • In der Regelung und auch in Ihrem Text wird ausschließlich die Produktion und der Transport von Pellets thematisiert. Wir glauben, dass hier eine wichtige Chance verpasst wird: Was passiert mit den Pellets nach ihrer Produktion? Es hat sich ein breiter Markt entwickelt, und zahlreiche Anwendungen existieren bereits. Auch hier sollte aktiv eingegriffen werden. Pellets werden beispielsweise bei Gehwegplatten oder Pflastersteinen verwendet, um ein Verkratzen zu vermeiden, oder zur Reinigung von Schiffen (eine moderne Alternative zum Sandstrahlen ist das sogenannte Pelletstrahlen). Solange die Nutzung der Pellets in solchen Anwendungsbereichen nicht geregelt wird, entstehen weiterhin Verluste. Wer Tonnen von Gehwegplatten verlegt, wird niemals jedes einzelne Pellet zurückholen. Dadurch gelangen erneut Tausende Pellets in die Umwelt.
  • Unsere Mitglieder finden Millionen von Kunststoffpellets entlang der Flüsse sowie an den Küsten von Nord- und Ostsee. Aktuell gibt es keine Industriebemühungen zur Beseitigung dieser Umweltverschmutzung.
  • In zahlreichen anderen Industrien wurde erfolgreich erreicht, dass kein Müll mehr in der Umwelt landet. Hieraus könnte man wertvolle Inspiration schöpfen.

Der Runde Tisch Meeresmüll unterstützt seit 2016 die Umsetzung nationaler Maßnahmen gegen Meeresmüll und dient als Informationsplattform aller relevanten Interessengruppen. Es nehmen rund 130 Expertinnen und Experten teil, z. B. aus Fischerei, Schifffahrt, Industrie (Kunststoff, Kosmetik, Reifen), Einzelhandel, Wissenschaft, Bildung, Tourismus, Umweltverbänden, Behörden, Politik und Kunst. Startseite | Runder Tisch Meeresmüll

Munitionsreste im Museum – Explosive Sonderausstellung

Seit kurzem und auch nur für limitierte Zeit könnt ihr unseren Film über unsere Munitionsfahrt im Museum für Regionalgeschichte der Gemeinde Scharbeutz und Umgebung (Lindenstraße 23, 23684 Scharbeutz-Pönitz, Startseite – Museum für Regionalgeschichte) bestaunen.

Zum Kriegsende vor 80 Jahren lagern in Deutschland noch unvorstellbare Mengen an Munition und Kampfstoffen. Es wird von den Alliierten beschlossen, diese in festgelegten Arealen in Nord- und Ostsee zu entsorgen. Die Lübecker Bucht wird für die Beseitigung herkömmlicher Waffen und Munition aus der britischen Besatzungszone ausgewählt, da sie durch die Nähe zu Lübeck eine schnelle Verklappung ermöglicht. Seitdem liegen etwa 300.000 Tonnen versenkter Waffen auf dem Boden der Ostsee. Diese Altlasten sind eine tickende Zeitbombe, denn die eisernen Behälter rosten und geben nach und nach ihre giftigen Inhaltsstoffe frei. 

Das Regionalmuseum thematisiert mit der Sonderausstellung die aktuelle Bergung der Munitionsaltlasten, dazu gehören die Methoden, mit denen die Munition aufgespürt und kartiert wird, die Bergungskonzepte, die Gefahren, die von den rostenden Waffen für Mensch und Tier ausgehen und die Geschichte der Munitionsverklappungen.

Neben unserem Film, gibt es weitere spannende Ausstellungsstücke. Zur eröffnenden Diskussionsveranstaltung waren wir natürlich auch vor Ort.

Mehr zum Thema und der Film hier: Munitionsaltlasten in Ost- und Nordsee – Bundesverband Meeresmüll e.V..

Stefan hat die Ausstellung wie folgt kommentiert: “Eine schöne, mit Liebe gemachte Ausstellung, die tolle Exponate vorweisen kann. Auch werden einige Geschichten hinter der Geschichte dargestellt, die so noch nicht bekannt waren. So ist z. B. Lübeck kurz nach dem Krieg nur knapp einer riesigen Katastrophe entgangen, als eine Bombe beim Verladen explodierte. Es waren auch einige Gäste aus Politik, Forschung und Wirtschaft dort, die die zukünftigen Aktionen in Sachen Munitionsbeseitigung beschrieben. Es scheint, das nach Jahrzehnten endlich Bewegung in die Sache kommt, auch wenn das eine Mammutaufgabe wird. Die Ausstellung ist auf alle Fälle uneingeschränkt zu empfehlen.”

Netzwerktreffen Clean Up

Am 19.3. fand unser Netzwerktreffen statt. Wir wollen gemeinsam am Thema Müll in der Natur, Meer und den Flüssen arbeiten. Hier der kleine Bericht, Informationen. Das nächste Treffen findet am 22. Mai statt. Anmeldung unter office@bundesverband-meeresmuell.de.

ich möchte mich ganz herzlich bei euch für das großartige Vernetzungstreffen am Mittwoch bedanken. Mit vielen neuen Impulsen und voller Energie bin ich in den Donnerstag gestartet! Leider gab es ein Problem mit der Einladung, und nicht alle konnten sie erhalten – das tut mir wirklich leid.

Unser nächstes Vernetzungstreffen findet am 22. Mai um 18:30 Uhr statt. Ich werde euch rechtzeitig eine ordentliche Einladung zukommen lassen (sie folgt noch). Bitte teilt die Einladung und die Informationen gerne in euren Netzwerken. Bei Rückfragen lasst uns unbedingt in Kontakt bleiben.

Es war wirklich inspirierend, mit euch zu sprechen! Gemeinsam können wir noch erfolgreicher sein, wenn wir unsere Kräfte bündeln, Ideen austauschen und füreinander einstehen – das macht nicht nur einen Unterschied, sondern auch viel mehr Spaß.

Anbei findet ihr die Präsentation als PDF vom Treffen:

Kennenlernrunde: Schon während der Vorstellungsrunde habe ich zwei spannende Ideen notiert, die ich unbedingt umsetzen möchte. Gurken-Eis werde ich allerdings wohl nicht ausprobieren (eine lustige Herausforderung, sein Lieblingsessen zu nennen).

Verantwortung für den Rhein und die Bundeswasserstraßen: Ich arbeite aktuell mit Juristen daran, einen Antrag für die Bundeswasserstraßen auszuarbeiten. Der Antrag für das Naturschutzgebiet liegt euch bei (in Word-Format). Auch wenn er nicht perfekt formuliert ist, hat er uns in Köln sehr geholfen. Wir haben zudem einen Antrag auf Zuschuss für unsere Clean-Ups gestellt – und damit erfolgreich eine fünfstellige Summe erhalten. Das Ziel ist es, die Unterstützung der Flächenbesitzer zu gewinnen. Sie müssen für ihre Flächen Verantwortung übernehmen, wie wir es bei unseren Grundstücken tun, und die langfristigen Kosten der Clean-Ups auf die Produkte umlegen.

EU-Grenzwert: 20 Teile auf 100 Metern Küste: Dieser Grenzwert definiert, was als unbedenklich für Mensch und Natur gilt. Wir möchten diesen Wert auch auf Flüsse übertragen. Dafür brauchen wir viele aktive Gruppen, die uns dabei unterstützen, diese Auswertungen auf 100 Metern durchzuführen. Eine Beschreibung, wie das genau funktioniert, liegt bei.

Monitoring- und Auswertungs-App von KRAKE e.V.: Während des Treffens wurde die App kurz vorgestellt. Falls ihr Zugriff darauf haben möchtet, meldet euch gerne bei uns. Mit den Daten können wir wirklich einen Unterschied machen.

Die Dokumente habe ich im Word-Format geteilt. Passt sie gerne an, verbessert sie nach euren Wünschen und teilt sie wieder mit mir!

Zum Schluss habe ich so viel geredet, dass kaum Zeit für weitere Themen blieb. Ich habe allerdings noch ein paar Dinge, die ich ansprechen könnte. Wenn ihr beim nächsten Treffen etwas vorstellen möchtet – sei es zu Clean-Ups, Projekten, Finanzierung oder anderen Themen –, lasst es mich wissen.

Wir sehen fantastisch aus und bleiben dran!

Kleiner Werbeblock: Der Bundesverband Meeresmüll will die verschiedenen Gruppen zusammenbringen und auf deutscher bzw. europäischer Ebene Politik gestalten. Selbstverständlich könnt ihr Mitglied werden, das geht auch als assoziiertes Mitglied (0 Euro Jahresmitgliedschaft) => Als Mitglied – Bundesverband Meeresmüll e.V.. Wichtig ist uns einfach die Vernetzung. Bringt gerne Ideen, wir werden die weiterspielen und gemeinsam entwickeln. Als nächstes werden wir der neuen „kleinen“ Koalition ein Forderungspapier schreiben. Je mehr wir sind, desto mehr  Gewicht haben wir. Und wie schon gesagt, wir können auch die juristische Werkzeugkiste anpacken 😊

Bei Fragen meldet euch.

one earth-one ocean (oeoo) und Baltic Diver Germany schließen Kooperation

Unsere MItgliedsorganisationen one earth-one ocean (oeoo) und Baltic Taucherei- und Bergungsbetrieb Rostock GmbH (Baltic Diver Germany) werden ab 2025 gemeinsam professionell Geisternetze in der Ostsee lokalisieren, dokumentieren und bergen. Dies haben Günther Bonin (oeoo) und Eyk-Uwe Pap (Baltic Diver) in der vergangenen Woche in Rostock vereinbart.

Geisternetze sind zu Tausenden verloren gegangene oder aufgegebene Fischernetze und Leinen. Sie stellen nicht nur eine Todesfalle für Meeressäuger, Fische, Seevögel und Weichtiere dar, sondern zersetzen sich im Laufe der Zeit zu Mikroplastik. Zudem lagern sich auf den Plastikpartikeln Giftstoffe ab, die erhebliche Auswirkungen auf marine Ökosysteme haben und schließlich in die menschliche Nahrungskette gelangen können. Gemeinsam werden die Partner Geisternetze auch aus größeren Tiefen der Ostsee bergen können.

oeoo-Gründer Günther Bonin kommentiert: „Mit Baltic Diver haben wir den idealen Partner im Kampf gegen Geisternetze gefunden. Diese Taucher sind absolute Vollprofis, die Besten der Besten. Es gibt nichts, was diese Jungs nicht bergen können. Für uns ist das ein bedeutender Fortschritt.“

Baltic Diver Germany ist ein international agierendes Familienunternehmen mit Sitz in Rostock, das seit 33 Jahren über 10.000 Unterwasser-Projekte weltweit erfolgreich abgewickelt hat. Es führt einen Taucher-Lehrbetrieb und ist der größte Unterwasser-Roboter Betreiber Deutschlands. Referenzen von mehr als 600 Bergungsoperationen kann das Unternehmen vorweisen, darunter Schiffe, Wracks, Öl, Munition, Geisternetze, alte Seekabel, Müll uvm. Gegründet wurde Baltic Diver 1993 von den Brüdern Eyk-Uwe und Jens Pap, die das Unternehmen bis heute als General Manager führen.

Mehr Informationen auf Gemeinsam gegen Geisternetze – One Earth – One Ocean e. V. und Baltic Sea Ghost Nets | Baltic Sea Conservation Foundation.

Coastal CleanUp Day in Eckernförde 2024

Sensationelle 335 Schülerinnen und Schüler, eine SUP Schule und weite Freiwillige haben am vergangenen Freitag den 13.9.2024 beim beach cleanup in Eckernförde unter dem Dach von ocean conservancy teilgenommen.

Danke auch an die Kieler Nachrichten für die tolle Berichterstattung.

Hier unser Abschlussbericht zur tollen Aktion.

10. Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Meeresmüll e.V.

Am Donnerstag, den 1. August 2024 von 15 bis 17 Uhr hatten wir unsere hybride Mitgliederjahreshauptversammlung. Wir hatten tolle Gespräche und einen wichtigen Austausch bei dem schon wieder neue Ideen entstanden sind. Wir haben einen neuen zweiten Vorsitzenden (Thomas Wienemann) und einen neuen Schriftführer (Nicolas Schweigert) gewählt. Hiermit bedanekn wir uns beim bisherigen zweiten Vorstand und bei unserem Schriftführer. Vielen Dank für eure Arbeit! Wir freuen uns schon heute über ein weiteres aktives Jahr.

Tagesordnung der 10. ordentlichen Mitgliederjahreshauptversammlung

Auftakt/Keynote: Vortrag von Herrn Prof. Dr. habil. Christian Laforsch, Universität Bayreuth, Sprecher Sonderforschungsbereich Mikroplastik, „Aktuelles aus der Plastikmeeresmüll-Forschung“

Beginn der ordentlichen Mitgliederjahreshauptversammlung für das Geschäftsjahr 2023:

TOP 01:            Eröffnung, Begrüßung, satzungsgemäße Einberufung sowie Feststellung der Beschlussfähigkeit durch den Vorsitzenden

TOP 02:            Genehmigung des Protokolls der Mitgliederjahreshauptversammlung für das Geschäftsjahr 2022 vom 30.05.2023

TOP 03:            Bericht des Vorsitzenden – Jahrestätigkeitsbericht 2023

TOP 04:            Bericht des Rechnungsführers

TOP 05:            Bericht der Rechnungsprüfer*innen

TOP 06:            Aussprache zu den Berichten und Entlastung des Vorstands

TOP 07:            Neuwahl des 2. Vorsitzenden, des Rechnungsführers sowie des Schriftführers

                            Für die Mitarbeit im Vorstand bewerben sich zudem die Herren Thomas Wienemann, Hamburg (Ocean Material), sowie Nicolas Schweigert, Köln (K.R.A.K.E. e.V.). Beide sind aktiv im Meeresschutz unterwegs. Kurzprofile der Kandidaten fügen wir Ihnen als Anlage bei.                           

TOP 08:            Bestellung von zwei Rechnungsprüfer*innen

TOP 09:            Schwerpunkte der weiteren Verbandsarbeit, insbesondere der durchzuführenden eigenen Projekte und Kooperationen mit anderen Akteuren. Die politische Arbeit soll auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene deutlich forciert werden.

TOP 10:            Verschiedenes

Langer Tag der Stadtnatur Hamburg 2024 – Abschlussbericht

Zum langen Tag der Stadtnatur der Loki Schmidt Stiftung am 16.05.2024 organisierte der Bundesverband Meeresmüll und die Deutsche Meeresstiftung ein informatives Clean-Up Event am Hamburger Elbstrand. Dieses Event war ein Teil der Bemühungen, die Umwelt zu schützen und das Bewusstsein für die Verschmutzung der Meere zu schärfen.

Neben der Müllsammelaktion bot das Event den Freiwilligen auch wertvolle Lernmöglichkeiten. Sie erhielten umfassende Informationen darüber, wie der Müll ins Meer gelangt, welche Problematiken damit verbunden sind und welche Lösungsansätze es gibt. Die Teilnehmer lernten unter anderem:

  • Wege des Mülls ins Meer: 367 Millionen Tonnen Plastik werden pro Jahr produziert, wovon 33% nach einmaligem gebrauch entsorgt werden. Etwa 12,7 Millionen Tonnen Müll gelangen Pro Jahr durch Flüsse, Wind und Hochwasser in die Ozeane, das entspricht einer Lastwagenladung pro Minute.
  • Problematik der Meeresverschmutzung: Die Freiwilligen erfuhren, welche gravierenden Auswirkungen Müll, insbesondere Plastik, auf die Meeresbewohner und das gesamte Ökosystem hat. Plastik ist besonders problematisch, da es sehr langlebig ist und sich mit der Zeit zu Mikroplastik zersetzt, welches nicht nur im Meer, sondern inzwischen auch im menschlichen Körper zu finden ist.
  • Lösungsansätze: Es wurden verschiedene Strategien zur Vermeidung und Reduzierung von Meeresmüll diskutiert. Die Teilnehmer*innen berichteten dabei von ihren persönlichen Erfahrungen und Handlungsweisen in Bezug auf Nachhaltigkeit im Alltag.

Mit diesem Wissen wurden die vierzehn engagierten Freiwilligen losgeschickt und sammelten fleißig eine Stunde lang entlang des Elbstrands Müll. Dabei kamen beeindruckende Mengen an Abfall zusammen. Insgesamt wurden zahlreiche Eimer mit Müll gefüllt, darunter über 320 Zigarettenstummel, verschiedene Plastikverpackungen sowie Styropor und Bauschaum, die das Ufer verschmutzen und eine langfristige Bedrohung für die Tierwelt darstellen.

Durch das Engagement und die Zusammenarbeit der Freiwilligen konnte ein sichtbarer Beitrag zur Sauberkeit des Elbstrandes geleistet werden. Die gesammelten Müllmengen unterstreichen die Notwendigkeit solcher Aktionen und die kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem Thema Umweltschutz. Das Clean Up Event diente nicht nur der unmittelbaren Reinigung des Elbstrandes, sondern auch der Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Problematik der Meeresverschmutzung.

Der Bundesverband Meeresmüll und die Deutsche Meeresstiftung danken allen Freiwilligen für ihre tatkräftige Unterstützung und hofft, dass dieses Event als Vorbild für zukünftige Clean-Up Aktionen dient.

Petition: Verantwortung für den Müll in den deutschen Wasserstraßen

Bereits Anfang des Jahres, haben wir gemeinsam mit unseren Mitglied der KRAKE e.V. aus Köln, eine Petition beim Deutschen Bundestag eingericht Petitionen: Petition 163119 (bundestag.de).

Ziel dieser Petition ist es, eine gesetzliche Grundlage zu schaffen, die die Verantwortung für den schwimmenden Abfall eindeutig klärt. Daraus resultierend müssen geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um zu verhindern, dass Abfall in die Flüsse gelangt, bereits vorhandener Abfall entfernt wird und Verursacher belangt werden. Unsere Flüsse schwemmen jeden Tag mehrere Tonnen Abfall in die Nord- und Ostsee (geschätzte 142.000 kg Kunststoff pro Jahr). Niemand ist für diesen Abfall verantwortlich.

Aktuell ducken sich alle vor der Verantwortung und damit auch der Finanzierung weg. Die Verantwortung wird immer weiter von sich weg geschoben und es passiert zu wenig. Die Philosophie hinter der Petition:

  • Nur wen jemand Verantwortlich für den Müll ist, dann wird auch etwas gemacht (auch wenn nicht alles gereinigt werden kann)
  • Wenn jemand etwas macht, verbessert sich etwas. Wir müssen da raus kommen, dass nur NGOs, vereinzelnte Unternehmen und Freiwillige wirklich etwas machen. Es muss sich etwas am Ansatz ändern.
  • Wenn jemand etwas macht, verursacht das Kosten.
  • Diese Kosten müssen auf die Produkte übertragen werden, z.B. durch das Einwegkunststofffond-Gesetz
  • Entweder die Produkte werden verschwinden oder es werden andere systematische Ansätze getroffen

Petition ist beendet. Vielen Dank für 1653 Stimmen. Wir machen weiter! Nun wird unsere Petitions im Ausschuss und anschließend im Deutschen Bundestag besprochen. Es ist noch ein langwer Weg.

Vielen Dank für eure Unterstützung. Falls ihr mehr wissen wollt, oder das Vorhaben unterstützen wollt, kontaktiert uns.

Teilnahme am der 12. Sitzung des Runden Tisches Meeresmüll (2024)

Der Runde Tisch Meeresmüll unterstützt seit 2016 die Umsetzung nationaler Maßnahmen gegen Meeresmüll und dient als Informationsplattform aller relevanten Interessengruppen. Es nehmen rund 130 Expertinnen und Experten teil, z. B. aus Fischerei, Schifffahrt, Industrie (Kunststoff, Kosmetik, Reifen), Einzelhandel, Wissenschaft, Bildung, Tourismus, Umweltverbänden, Behörden, Politik und Kunst. Mehr Informationen gibt es hier: Runder Tisch Meeresmüll (muell-im-meer.de)

Wir haben bei der Sitzung im Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz am 8.5.2024 aktiv teilgenommen, die Perspektiven unserer Mitglieder Vertreten und einen unserer diesjährigen Schwerpunkte “Verantwortung für den Müll in den Bundeswasserstraßen” vorgestellt. Insgesamt haben an der Sitzung über 50 verschiedene Stakeholder von Politik, Verbänden, NGOs bis hin zu gemeinnützigen Unternehmen teilgenommen. Der Runde Tisch hat schon viel erreicht und gleichzeitig entwickeln sich viele Themen. Ähnlich wie bei uns ist hier auch das Bewusstsein gewachsen, dass wir Müll als System begreifen müssen und so wurde dieses Jahr auch ein Schwerpunkt auf den Eintrag durch Flüsse gesetzt. Gleichzeitig muss noch viel Stärker die Brücke geschlagen werden, hinein in die Wirtschaft, dort wo konkretere Maßnahmen inkl. Verbote getroffen und umgesetzt werden müssten.

Zentrale Themen, die sich eigentlich überall wiederholt haben, waren die Verantwortung für den Müll, Finanzierung, Daten und Maßnahmen. Genau diese Themen beschäftigen auch unsere Mitglieder.

Es war ein toller, inspirierender Termin bei dem wir wieder ein Stück (leider nur Langsam) in die richtige Richtung gegangen sind um gemeinsam an Strategien zu arbeiten, wie wir Meeresmüll vermeiden und beenden können. Hier unsere Highlights:

  • Um die Aktivitäten noch vernetzter zu Denken wurde beschlossen, den seebasierten und den landbasierten Arbeitskreis zusammenzulegen.
  • Das Bundesumweltministerium hat zu den aktuellen Entwicklungen des Globalen Abkommen gegen Meeresmüll. Es einfach immer wieder spannend die Erfahrungen der Teilnehmer zu hören. Wir bleiben gespannt und skeptisch was hier erreicht werden kann. Leider gibt es noch zu viele die aufgrund von Profiten und existierenden Geschäfsmodellen hier jeglichen Fortschritt blockieren.
  • Auch die Scientists’ Coalition for an Effective Plastics Treaty – Ikhapp hat die Entwicklungen aus Ihrer Perspketive geschildert. Erschreckend wie schwer es gemacht wird hier die wissenschaftliche Perspektive zu integrieren.
  • Ganz besonders interessant waren für uns die Berichte zu OSPAR und HELCOM die von aktuellen Fortschritten der Regionalen Aktionspläne berichtet haben. Die Erwartungshaltung ist hoch, und der tatsächliche Effekt ist nicht überall, vor allen mit an der Vermüllung unserer Meere zu erkennen. Der Quality Status Report 2023 | OSPAR Commission berichtet erneut, dass die Verschmutzung nicht zurückgeht.

Ein spannender Tag, mit vielen Themen und guten Gesprächen. Falls Ihr mehr wissen wollt, kontaktiert uns.

Grüße