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Den Schad- und Giftstoffen auf der Spur: Elbe-Expedition 2022

Überblick

Auf den Spuren von Schadstoffen in der Elbe startete das Forschungsschiff ALDEBARAN am 8. Juni in Dresden erneut zu einer außergewöhnlichen Kampagnen-Fahrt auf Europas zwölftgrößtem Fluss. Insgesamt sechs verschiedene Forschungsprojekte werden auf der 22 Tage und über 700 Kilometer langen Reise auf dem nur 13,5 Meter langen Forschungssegler durchgeführt. Dabei werden ungefähr 250 Wasser- und Sedimentproben entlang des gesamten Elbverlaufes gesammelt und anschließend im Labor untersucht.

Die Elbe-Expedition 2022 des Bundesverbands Meeresmüll e.V. untersucht in diesem Jahr Schadstoffe in der Elbe und möchte aufmerksam machen auf die Verschmutzung unserer heimischen Gewässer.

Multimedia-Expedition an Bord des Forschungs- und Medienschiffs ALDEBARAN

Auch viele Jahre nach der Wiedervereinigung ist die Elbe in keinem guten Zustand. Eine Mischung aus hochgiftigen Altlasten aus der Vorwende-Zeit und immer noch riesige Mengen von Düngemitteln aus der konventionellen Landwirtschaft machen den Fluss zu einem der dreckigsten in Europa, was auch für unsere Ozeane problematisch ist. Denn alles was die Elbe in ihrem Verlauf mitführt, landet am Ende in der Nordsee und schadet dort den gerade im Nationalpark Wattenmeer besonders zahlreichen Bewohnern.

Um diese komplexe Zusammenspiel wissenschaftlich zu untersuchen und auch auf die Probleme aufmerksam zu machen, startet am internationalen Tag der Ozeane das Forschungsschiff ALDEBARAN in Dresden mit sechs verschiedenen wissenschaftlichen Projekten im Gepäck um eine aktuelle Zustandsanalyse der Elbe zu erstellen. Unter der Flagge des Bundesverbandes Meeresmüll untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an 55 Stellen knapp 250 Wasser- und Bodenproben. Mit dabei sind das Umweltforschungszentrum Leipzig (UFZ), die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW), die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Bundesverband Meeresmüll e.V.

Innovative Forschung

Die Arbeit der Forschungsgruppen an Bord wird begleitet, so können die Inhalte der Expeditionsfahrt auf besonders eindrückliche und praxisnahe Weise vermittelt werden.

Moderne Produktions- und Kameratechnik:

Durch den Einsatz hochauflösender Spezial-Kameras- und Drohnen werden die spannenden Einblicke in die Expedition multimedial aufbereitet. Moderne Bildregie ermöglicht Aufnahmen aus der Vogelperspektive, sowie Unterwasseraufnahmen. Außerdem gibt es Live-Übertragungen aus dem Bordmikroskop und von Endoskop-Kameras.

Umweltbildung

Gezielte Ansprache von Schulen und Jugendgruppe:

Schulen und Jugendgruppen werden gezielt eingeladen, die Elbe-Tour, wenn möglich vor Ort, zu begleiten. Frei zugänglich und nachhaltig aufbereitet sind alle Tour-Inhalte über das Online-Logbuch auf der Website des Bundesverbands Meeresmüll.

Beteiligte

Abschlussbericht

Links

https://www.youtube.com/user/ALDEBARANHamburg

https://www.instagram.com/bv_meeresmuell/

https://www.facebook.com/Bundesverband-Meeresm%C3%BCll-eV-105416624755612/

Kontakt

Bundesverband Meeresmüll e.V.
Grimm 12 – 20457 Hamburg
Ansprechpartnerin: Mona Rittinghaus
Tel.: +49 (0) 40 22 85 890 25

elbetour@bundesverband-meeresmuell.de
www.bundesverband-meeresmuell.de

Route und Stationen der Expedition

DatumTagAusgangshafenZielhafenStromkilometerBundesland
Donnerstag, 2. Juni 2022  Alberthafen Dresden60Sachsen
Freitag, 3. Juni 2022 Alberthafen DresdenPirna35Sachsen
Samstag, 4. Juni 2022 PirnaBad Schandau8Sachsen
Sonntag, 5. Juni 2022 LiegetagBad Schandau8Sachsen
Montag, 6. Juni 2022 Bad SchandauDresden Terrassenufer60,8Sachsen
Dienstag, 7. Juni 2022 LiegetagDresden Terrassenufer60,8Sachsen
Mittwoch, 8. Juni 20221 PKDresden Terrassenufer60,8Sachsen
Donnerstag, 9. Juni 20222Dresden TerrassenuferMeißen-Coswig71Sachsen
Freitag, 10. Juni 20223Meißen-CoswigMühlberg127Brandenburg
Samstag, 11. Juni 20224MühlbergTorgau154,2Sachsen
Sonntag, 12. Juni 20225TorgauElster200,3Sachsen-Anhalt
Montag, 13. Juni 20226ElsterWittenberg2016Sachsen-Anhalt
Dienstag, 14. Juni 20227WittenbergDessau261,5Sachsen-Anhalt
Mittwoch, 15. Juni 20228DessauAken277,4Sachsen-Anhalt
Donnerstag, 16. Juni 20229AkenSchönebeck311Sachsen-Anhalt
Freitag, 17. Juni 202210SchönebeckMagdeburg327,5Sachsen-Anhalt
Samstag, 18. Juni 202211MadgeburgTangermünde388,2Sachsen-Anhalt
Sonntag, 19. Juni 202212TangermündeWittenberge454,9Sachsen-Anhalt
Montag, 20. Juni 202213WittenbergeSchnackenburg475,1Niedersachsen
Dienstag, 21. Juni 202214SchnackenburgDömitz504Niedersachsen
Mittwoch, 22. Juni 202215DömitzBleckede550Niedersachsen
Donnerstag, 23. Juni 202216ZwischenstoppBoizenburg559,5Mecklenburg Vorpommern
Donnerstag, 23. Juni 202216BleckedeLauenburg569,2Niedersachsen
Freitag, 24. Juni 202217LauenburgHamburg622,5Hamburg
Samstag, 25. Juni 202218LiegetagHamburg622,5Hamburg
Sonntag, 26. Juni 202219HamburgWedel643Schleswig-Holstein
Montag, 27. Juni 202220WedelGlückstadt676Schleswig-Holstein
Dienstag, 28. Juni 202221GlückstadtBrunsbüttel695,7Schleswig-Holstein
Mittwoch, 29. Juni 202222BrunsbüttelCuxhaven-Kugelbake 727,7Schleswig-Holstein

Logbuch

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NGO-Bündnis Projekt “Wege aus der Plastikkrise” – Exit Plastic

Forderungen der deutschen Zivilgesellschaft – Demands of the German civil society

Maßnahmen entlang des gesamten Plastik-Lebenszyklus sind notwendig, um die Plastikkrise zu lösen und damit die Flut zu stoppen. Erstmalig in Deutschland haben sich große zivilgesellschaftliche Akteur*innen, darunter auch der Bundesverband Meeresmüll e.V. und die Deutsche Meeresstiftung, zu einem Bündnis zur Lösung der Plastikkrise zusammengeschlossen und 15 Forderungen an die Bundesregierung formuliert. Gemeinsam setzen wir uns für ihre Umsetzung ein!

Actions along the entire plastic life cycle are necessary to solve the plastic crisis and thus stop the flood. For the first time in Germany, major civil society actors, including the German Marine Litter Association (Bundesverband Meeresmüll e.V.) and the German Ocean Foundation (Deutsche Meeresstiftung), have joined forces in an alliance to solve the plastic crisis and formulated 15 demands to the German government. Together, we are committed to their implementation!

Das Projekt “Wege aus der Plastikkrise” der Deutschen Nichtregierungsorganisationen ist ein durch den Bundesverband Meeresmüll e.V. und die Deutsche Meeresstiftung initiiertes, organisiertes und moderiertes zivilgesellschaftliches Projekt, das im Mai 2021 abgeschlossen und nun ohne unsere Verantwortung von einer Teilgruppe weitergeführt wird.

The project “Ways out of the Plastic Crisis” of the German Non-Governmental Organizations is a civil society project initiated, organized and moderated by the German Marine Litter Association and the Deutsche Meeresstiftung, which was completed for the time being in May 2021 and is now continued by a subgroup without our responsibility.

Zum Download der Forderungen – Download the demands:

Demands “Exit Plastic” – Long Version

Langer Tag der Stadtnatur Hamburg 2024 – Abschlussbericht

Zum langen Tag der Stadtnatur der Loki Schmidt Stiftung am 16.05.2024 organisierte der Bundesverband Meeresmüll und die Deutsche Meeresstiftung ein informatives Clean-Up Event am Hamburger Elbstrand. Dieses Event war ein Teil der Bemühungen, die Umwelt zu schützen und das Bewusstsein für die Verschmutzung der Meere zu schärfen.

Neben der Müllsammelaktion bot das Event den Freiwilligen auch wertvolle Lernmöglichkeiten. Sie erhielten umfassende Informationen darüber, wie der Müll ins Meer gelangt, welche Problematiken damit verbunden sind und welche Lösungsansätze es gibt. Die Teilnehmer lernten unter anderem:

  • Wege des Mülls ins Meer: 367 Millionen Tonnen Plastik werden pro Jahr produziert, wovon 33% nach einmaligem gebrauch entsorgt werden. Etwa 12,7 Millionen Tonnen Müll gelangen Pro Jahr durch Flüsse, Wind und Hochwasser in die Ozeane, das entspricht einer Lastwagenladung pro Minute.
  • Problematik der Meeresverschmutzung: Die Freiwilligen erfuhren, welche gravierenden Auswirkungen Müll, insbesondere Plastik, auf die Meeresbewohner und das gesamte Ökosystem hat. Plastik ist besonders problematisch, da es sehr langlebig ist und sich mit der Zeit zu Mikroplastik zersetzt, welches nicht nur im Meer, sondern inzwischen auch im menschlichen Körper zu finden ist.
  • Lösungsansätze: Es wurden verschiedene Strategien zur Vermeidung und Reduzierung von Meeresmüll diskutiert. Die Teilnehmer*innen berichteten dabei von ihren persönlichen Erfahrungen und Handlungsweisen in Bezug auf Nachhaltigkeit im Alltag.

Mit diesem Wissen wurden die vierzehn engagierten Freiwilligen losgeschickt und sammelten fleißig eine Stunde lang entlang des Elbstrands Müll. Dabei kamen beeindruckende Mengen an Abfall zusammen. Insgesamt wurden zahlreiche Eimer mit Müll gefüllt, darunter über 320 Zigarettenstummel, verschiedene Plastikverpackungen sowie Styropor und Bauschaum, die das Ufer verschmutzen und eine langfristige Bedrohung für die Tierwelt darstellen.

Durch das Engagement und die Zusammenarbeit der Freiwilligen konnte ein sichtbarer Beitrag zur Sauberkeit des Elbstrandes geleistet werden. Die gesammelten Müllmengen unterstreichen die Notwendigkeit solcher Aktionen und die kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem Thema Umweltschutz. Das Clean Up Event diente nicht nur der unmittelbaren Reinigung des Elbstrandes, sondern auch der Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Problematik der Meeresverschmutzung.

Der Bundesverband Meeresmüll und die Deutsche Meeresstiftung danken allen Freiwilligen für ihre tatkräftige Unterstützung und hofft, dass dieses Event als Vorbild für zukünftige Clean-Up Aktionen dient.

Petition: Verantwortung für den Müll in den deutschen Wasserstraßen

Bereits Anfang des Jahres, haben wir gemeinsam mit unseren Mitglied der KRAKE e.V. aus Köln, eine Petition beim Deutschen Bundestag eingericht Petitionen: Petition 163119 (bundestag.de).

Ziel dieser Petition ist es, eine gesetzliche Grundlage zu schaffen, die die Verantwortung für den schwimmenden Abfall eindeutig klärt. Daraus resultierend müssen geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um zu verhindern, dass Abfall in die Flüsse gelangt, bereits vorhandener Abfall entfernt wird und Verursacher belangt werden. Unsere Flüsse schwemmen jeden Tag mehrere Tonnen Abfall in die Nord- und Ostsee (geschätzte 142.000 kg Kunststoff pro Jahr). Niemand ist für diesen Abfall verantwortlich.

Aktuell ducken sich alle vor der Verantwortung und damit auch der Finanzierung weg. Die Verantwortung wird immer weiter von sich weg geschoben und es passiert zu wenig. Die Philosophie hinter der Petition:

  • Nur wen jemand Verantwortlich für den Müll ist, dann wird auch etwas gemacht (auch wenn nicht alles gereinigt werden kann)
  • Wenn jemand etwas macht, verbessert sich etwas. Wir müssen da raus kommen, dass nur NGOs, vereinzelnte Unternehmen und Freiwillige wirklich etwas machen. Es muss sich etwas am Ansatz ändern.
  • Wenn jemand etwas macht, verursacht das Kosten.
  • Diese Kosten müssen auf die Produkte übertragen werden, z.B. durch das Einwegkunststofffond-Gesetz
  • Entweder die Produkte werden verschwinden oder es werden andere systematische Ansätze getroffen

Petition ist beendet. Vielen Dank für 1653 Stimmen. Wir machen weiter! Nun wird unsere Petitions im Ausschuss und anschließend im Deutschen Bundestag besprochen. Es ist noch ein langwer Weg.

Vielen Dank für eure Unterstützung. Falls ihr mehr wissen wollt, oder das Vorhaben unterstützen wollt, kontaktiert uns.

Teilnahme am der 12. Sitzung des Runden Tisches Meeresmüll (2024)

Der Runde Tisch Meeresmüll unterstützt seit 2016 die Umsetzung nationaler Maßnahmen gegen Meeresmüll und dient als Informationsplattform aller relevanten Interessengruppen. Es nehmen rund 130 Expertinnen und Experten teil, z. B. aus Fischerei, Schifffahrt, Industrie (Kunststoff, Kosmetik, Reifen), Einzelhandel, Wissenschaft, Bildung, Tourismus, Umweltverbänden, Behörden, Politik und Kunst. Mehr Informationen gibt es hier: Runder Tisch Meeresmüll (muell-im-meer.de)

Wir haben bei der Sitzung im Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz am 8.5.2024 aktiv teilgenommen, die Perspektiven unserer Mitglieder Vertreten und einen unserer diesjährigen Schwerpunkte “Verantwortung für den Müll in den Bundeswasserstraßen” vorgestellt. Insgesamt haben an der Sitzung über 50 verschiedene Stakeholder von Politik, Verbänden, NGOs bis hin zu gemeinnützigen Unternehmen teilgenommen. Der Runde Tisch hat schon viel erreicht und gleichzeitig entwickeln sich viele Themen. Ähnlich wie bei uns ist hier auch das Bewusstsein gewachsen, dass wir Müll als System begreifen müssen und so wurde dieses Jahr auch ein Schwerpunkt auf den Eintrag durch Flüsse gesetzt. Gleichzeitig muss noch viel Stärker die Brücke geschlagen werden, hinein in die Wirtschaft, dort wo konkretere Maßnahmen inkl. Verbote getroffen und umgesetzt werden müssten.

Zentrale Themen, die sich eigentlich überall wiederholt haben, waren die Verantwortung für den Müll, Finanzierung, Daten und Maßnahmen. Genau diese Themen beschäftigen auch unsere Mitglieder.

Es war ein toller, inspirierender Termin bei dem wir wieder ein Stück (leider nur Langsam) in die richtige Richtung gegangen sind um gemeinsam an Strategien zu arbeiten, wie wir Meeresmüll vermeiden und beenden können. Hier unsere Highlights:

  • Um die Aktivitäten noch vernetzter zu Denken wurde beschlossen, den seebasierten und den landbasierten Arbeitskreis zusammenzulegen.
  • Das Bundesumweltministerium hat zu den aktuellen Entwicklungen des Globalen Abkommen gegen Meeresmüll. Es einfach immer wieder spannend die Erfahrungen der Teilnehmer zu hören. Wir bleiben gespannt und skeptisch was hier erreicht werden kann. Leider gibt es noch zu viele die aufgrund von Profiten und existierenden Geschäfsmodellen hier jeglichen Fortschritt blockieren.
  • Auch die Scientists’ Coalition for an Effective Plastics Treaty – Ikhapp hat die Entwicklungen aus Ihrer Perspketive geschildert. Erschreckend wie schwer es gemacht wird hier die wissenschaftliche Perspektive zu integrieren.
  • Ganz besonders interessant waren für uns die Berichte zu OSPAR und HELCOM die von aktuellen Fortschritten der Regionalen Aktionspläne berichtet haben. Die Erwartungshaltung ist hoch, und der tatsächliche Effekt ist nicht überall, vor allen mit an der Vermüllung unserer Meere zu erkennen. Der Quality Status Report 2023 | OSPAR Commission berichtet erneut, dass die Verschmutzung nicht zurückgeht.

Ein spannender Tag, mit vielen Themen und guten Gesprächen. Falls Ihr mehr wissen wollt, kontaktiert uns.

Grüße

Die Munitionsfahrten 2023 haben begonnen

Das Projekt des Bundesverband Meeresmüll e.V. zur Visualisierung der Dringlichkeit der Munitionsbergung startet mit der ersten von drei Munitionsfahrten. Von Borkum bis zur Lübecker Bucht werden an Bord der ALDEBARAN Munitionsaltlasten der beiden Weltkriege von Wissenschaftler*innen des Toxikologischen Instituts der Universität Kiel und des GEOMAR in Kiel erforscht. Die Ergebnisse und das generierte Videomaterial sollen zur Sensibilisierung von Entscheidungsträgern führen und die Bergung dieser Munition anstoßen.

Von links nach rechts: Prof. Dr. Edmund Maser (Toxikologisches Institut Kiel), Tom Kürten (Sicherheitstaucher), Dr. Jennifer Strehse (Toxikologisches Institut Kiel), Tobias Bönning (Toxikologisches Institut Kiel), Klaus-Thorsten Tegge (Unterwasserfilmer), Sofie Möhrle (Bundesverband Meeresmüll e.V.), Frank Schweikert (Deutsche Meeresstiftung), Prof. Dr. Jens Greinert (Geomar Kiel), Gabriel Nolte (Geomar Kiel)

Warum ist die Erforschung der Munitionsaltlasten dringlich?

Munitionsaltlasten sind eine tickende Zeitbombe im Meer und müssen schnellstens entfernt werden. Die nach dem Krieg in Küstengewässern entsorgten Munitionsreste rosten und vergiften mit hochgefährlichen Chemikalien Meer, Tiere und Menschen. Konkret werden im Rahmen von drei Forschungs- und Demonstrationsfahrten toxikologische Untersuchungen im Gebiet bekannter Munitionsfelder in der Lübecker Bucht, bei Borkum und in der Eckernförder Bucht durchgeführt, um die ökologische Bedrohung der verklappten Munition zu quantifizieren und zu visualisieren.  

Welches Ziel verfolgen die Munitionsfahrten?

Mit dem Forschungs- und Medienschiff ALDEBARAN werden die wissenschaftlichen Ergebnisse bei den Demonstrationsfahrten für die Entscheidungsträger visualisiert, um auf die Dringlichkeit der Bergung der Munitionsaltlasten aufmerksam zu machen.

Wie werden die Munitionsfahrten umgesetzt?

Es werden drei Fahrten zwischen Juli und September 2023 durchgeführt:

Innerhalb von drei Tagen werden durch Sonar- und Unterwasserkamerasysteme die Munitionsreste in den Gebieten visualisiert sowie durch Entnahme von Wasser-, Sediment- und biotischen Proben die Auswirkungen erforscht. In den folgenden Tagen werden Journalisten und Entscheidungsträger an die betroffenen Stellen mitgenommen, um sie direkt vor Ort zu sensibilisieren.

An Bord der ALDEBARAN können die Aufnahmen des Unterwasser Tauchroboters von den Munitionsaltlasten direkt live sichtbar gemacht werden.

Hintergrund und Partner

Der Bundesverband Meeresmüll e.V. setzt sich bereits seit Jahren mit seinen Mitgliedern und seinem Netzwerk für die schnelle Entfernung von Munitionsaltlasten ein. Zusammen mit dem Forschungszentrum Geomar in Kiel und dem Toxikologischen Institut der Universität Kiel werden nun im Sommer 2023 mit modernsten wissenschaftlichen Methoden und Unterwasserrobotern eindrucksvolle Bilder zur Visualisierung des Problems produziert und veröffentlicht, sowie weiter Probennahmen ermöglicht, damit der Forschung schnelle Taten folgen und die Munitionsaltlasten geborgen werden. 

Kernpartner 

  • Toxikologisches Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel  
  • Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel 
  • Forschungs- und Medienschiff ALDEBARAN 
  • Deutsche Meeresstiftung 

Erfahrene Wissenschaftler*innen der Partner werden die Munitionsfahrten begleiten. 

Termine

 Ort Revier Datum 
1 Lübecker Bucht Ostsee 18. – 20. Juli   
2 Borkum Nordsee 04. – 05. September 
3 Eckernförder Bucht  Ostsee   12.-13. und 15. September 

Film zur ersten Munitionsfahrt

Presse

Lübecker Nachrichten: Munitionsbergung in der Ostsee: Pilotprojekt vor Travemünde?

RheinExpedition 2023: Greffern und Karlsruhe

Nach dem erfolgreichen Tourauftakt in Straßburg ist das Hamburger Medien- und Forschungsschiff ALDEBARAN in Greffern und Karlsruhe eingelaufen. Dort traf die Crew auf den sehr in Sachen Nachhaltigkeit engagierten Motor Yacht Club Greffern sowie Taucher*innen und Wissenschaftler*innen des Badischen Tauchsportverband um über Flora und Fauna des Rheins und die Bedrohung durch invasive Arten zu sprechen. https://www.myc-greffern.de/ https://btsv.de/

Die Rhein-Expedition 2023 hat begonnen.

Auf den Spuren von menschlichen Einflüssen auf Gewässer und der faszinierenden Biodiversität entlang des Rheins startet das Forschungsschiff ALDEBARAN am Tag der Meere in Straßburg zu einer Expedition in Richtung Lübeck. Vom 8. Juni bis zum 2. Juli läuft die ALDEBARAN in 25 Häfen auf 1100 Fluss- und Kanalkilometern ein und präsentiert gemeinsam mit Akteur*innen aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik spannende und aktuelle Themen.

Forschungsschiff ALDEBARAN auf RheinExpedition: Wie steht es um die Gesundheit von Deutschlands längstem Fluss und dessen Bewohnern?

Straßburg, 8. Juni 2023. Eine 1.100 Kilometer lange und spannende Expedition liegt vor dem Hamburger Medien- und Forschungsschiff ALDEBARAN. Am 8. Juni, dem Welttag der Meere, startete die Crew in Straßburg ihre einmonatige Reise entlang von 30 Stationen des Rheins, der Elbe und verschiedener Kanäle bis nach Lübeck. Dabei sollen über 100 Proben gesammelt werden, die Aufschluss über die Artenvielfalt, Schadstoffe und Klimagase in den Flüssen geben. In den Häfen trifft das Team dabei unterwegs auf zahlreiche lokale Initiativen, die sich für den Gewässerschutz vor Ort stark machen.

Viele deutsche Gewässer sind in einem besorgniserregenden Zustand. Die immer noch zulässigen Einleitungen aus der Industrie können bei durch den Klimawandel bedingten Niedrigwasserständen schnell zu Todeszonen für Fische und andere Lebewesen führen. Die Wasserqualität des längsten Flusses Deutschlands, dem Rhein, erreichte in den 70er Jahren ihren Tiefpunkt. Auf der Expeditionsfahrt des Forschungsschiffes ALDEBARAN soll untersucht werden, wie es aktuell um die Schadstofffracht und Biodiversität des Rheins bestellt ist und welchen Einfluss der Mensch darauf nimmt. Denn schließlich beginnt in den Flüssen das Meer und verbindet uns Menschen – auch im Binnenland – enger mit unserem größten Ökosystem, als wir auf den ersten Blick annehmen.

Die Rhein Expedition startete am internationalen Tag der Meere vor dem Europa Parlament mit einem Forderungskatalog zahlreicher Zivilorganisationen, die sich für einen intensiveren Schutz der Binnengewässer und des Ozeans einsetzen. Auf seiner Flussreise untersucht das Forschungsschiff ALDEBARAN, dass eigentlich überwiegend in den Küstengewässern der Nord- und Ostsee zu finden ist, anschließend den Zusammenhang zwischen Verschmutzung und der biologischen Vielfalt. Das passiert im Rahmen einer großen Pilot Studie mit DNA in Zusammenarbeit mit dem Leibnitz Instituts für Biodiversitätsanalyse in Bonn. Gleichzeitig untersucht das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) an Bord erstmalig stark wirkende Klimagase. Mit modernsten Sensoren wollen die Wissenschaftler die Auswirkungen der Gewässer und ihrer Verunreinigungen auf unser Klima studieren.

Zusammen mit mehr als 20 Partnern werden in knapp 30 Häfen, wissenschaftliche und kulturelle Aktivitäten, Konzerte, Empfänge und Vorträge stattfinden, um mit Hilfe des Forschungsschiffes die Brücke zwischen den Häfen und dem Meer zu schlagen. Außerdem stellt die Deutsche Meeresstiftung das Environaut Projekt vor, mit dem künftig Umwelt Manager im Wassersport ausgebildet werden sollen. Das Projekt Rhein Expedition startet am internationalen Tag der Meere vor dem Europa Parlament mit einem Forderungskatalog zahlreicher Zivilorganisationen, die sich um mehr Schutz der Gewässer und mehr Meeresschutz einsetzen. Begleitet wird die Expedition auch vom Orchester des Wandels, das in jeweils örtlicher Besetzung in zahlreichen Häfen, die angelaufen werden, Konzerte zu Wasserthemen spielt.

Die Rhein Expedition ist eine Initiative der Deutschen Meeresstiftung und wird gefördert von der Deutschen Postcode Lotterie. Sie verfolgt unter anderem das Ziel, künftig für verbindliche Zuständigkeiten für die Verunreinigungen in Gewässern zu sorgen. Derzeit sind sehr viele zivilgesellschaftliche Organisationen dabei, unsere Gewässer sauber zu halten, weil der Staat dies noch nicht als Aufgabe im Fokus hat. Zu den Verunreinigungen gehören nicht nur Müll, Plastik und sichtbare Gegenstände, sondern auch Verunreinigungen mit Chemikalien, insbesondere solche, die nur schwer abbaubar sind und teilweise eine hormonähnliche Wirkung entfalten.

Die einzelnen Stationen der Expedition sowie die jeweiligen Tagesprogramme werden regelmäßig im Presseplaner aktualisiert, der zum Download unter folgendem Link zur Verfügung steht: https://www.meeresstiftung.de/projekte/